Xanten Marienschülerinnen fördern Wissen zutage

Xanten · Zwölf Teilnehmerinnen am aktuellen Forder-Förder-Projekt präsentierten im Plenum das Ergebnis ihrer Nachforschungen.

 Lena Marie Rüttermann hat sich mit dem Thema Jugendkriminalität beschäftigt und möchte später gerne Richterin werden. Sie zeigte Ihrer Schwester Hanne mal eben, wie Handschellen klicken.

Lena Marie Rüttermann hat sich mit dem Thema Jugendkriminalität beschäftigt und möchte später gerne Richterin werden. Sie zeigte Ihrer Schwester Hanne mal eben, wie Handschellen klicken.

Foto: Armin Fischer

Wie funktioniert eigentlich Kick-Boxen? Worauf müssen Hundehalter achten, wenn sie einen Hütehund ihr eigen nenne? Und wie sieht ein Leben hinter Gittern aus? Die Aula der Marienschule gestaltete sich zum Treffpunkt der Experten und derjenigen, die auf diese und andere Fragen eine Antwort bekamen. Das schuleigene Forder-Förder-Projekt (FFP) sorgte für eine spannende Themenauswahl. Professionell gestaltete sich der Auftritt der Expertinnen vor ihrem Publikum. Moderationsutensilien wie Karten und Beamer für die Power-Point-Präsentation sorgten für die Basis. Alles andere, wie die Passion für ein Thema, lag bei den jungen zwölf Referentinnen, die sich später an ihren Infoständen für den intensiven Austausch, Nachfragen wie auch Literaturtipps bereithielten. Die schriftlichen Ergebnisse, eine sogenannte Expertenarbeit in gebundener Form, lagen ebenfalls aus.

Eine der Expertinnen heißt Lena Maria Rüttermann. Die 13-Jährige stellte das Thema "Leben hinter Gittern" vor. "Ich will später mal Richterin werden", verriet die Siebtklässlerin über ihre Motivation und Themenauswahl. Übersichtlich und klar war die Gliederung zum Thema, wie bei allen anderen Expertinnen auch. Direkten Praxisbezug bot Franziska Boßmann, die im Sportdress ihrem Publikum das Kickboxen von ganz praktischer Seite vorstellte. Ihren Boarder-Collie brachte Anna Perolles kurzerhand mit, informierte über das Wesen der Hütehunde und ihre Einsatzmöglichkeiten, wenn es keine Schafherden zu beaufsichtigen gibt. Michelle Lewandowski ist begeisterte Hip-Hoperin. Sie schwärmt von Meisterschaften, vom intensiven Training und der Freude für diese Tanzsportart. "Einfach eine ganz coole Erfahrung, die ich mit dem Expertenvortrag mache", sagt die 13-Jährige.

Das FFP-Projekt wird von den Lehrerinnen Vivian Gehrmann und Ina Foitzik betreut. "Expertinnen sind Schülerinnen, die durch besondere schulische Leistungen und Talente auffallen und über das Projekt eine Begabtenförderung erfahren", sagen die Lehrerinnen. Das jeweilige FFP-Thema ist frei wählbar und entspricht den Interessensgebieten und Neigungen. Im Patensystem erarbeiten diese Schülerinnen sich ihr Thema über einen Zeitraum von fünf Monaten. Freigestellt für zwei Unterrichtsstunden pro Woche gelingt die Vorbereitung auf die Präsentation. Versäumte Unterrichtinhalte werden mit Hilfe der Mitschülerinnen nachgearbeitet.

"Dieses System stärkt den Klassenverband", sagt dazu Schulleiter Lemkens. Fordern und Fördern als anerkannt pädagogisches Prinzip vermittelt über individuelle Lernstrategien den Marienschülerinnen der Jahrgänge 6 bis 9 die Grundlagen des projektorientierten Arbeitens inklusive der methodischen Ansätze von wissenschaftlichem Arbeiten.

Begeistert äußerten sich Eltern wie Ulrike Hülsmann. Tochter Lina hatte sich dem Jugendthema Drogen und Suchtgefahren gewidmet. "Inhaltlich eine sehr gute Vorbereitung", lobte sie die Arbeiten. Elterliche Mithilfe habe sich auf die Unterstützung am PC beschränkt.

(sabi)
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