Xanten Mehr Bäume für den Alleenradweg

Xanten · Am 7,5 Kilometer langen Radweg auf der alten Bahntrasse zwischen Xanten und Marienbaum sollen in den nächsten Jahren mindestens 20 neue Bäume pro Jahr gepflanzt werden.

 Auf dem schnurgeraden Radweg fehlt an den meisten Stellen das, was eine Allee eben ausmacht: Bäume.

Auf dem schnurgeraden Radweg fehlt an den meisten Stellen das, was eine Allee eben ausmacht: Bäume.

Foto: Armin Fischer

Die dauerhafte Kritik an den fehlenden Bäumen entlang des Alleenradwegs von Xanten nach Marienbaum ließ auch Bürgermeister Thomas Görtz nicht kalt. Im vergangenen Sitzungsdurchlauf stellten er und der Technische Dezernent Niklas Franke deshalb ein Konzept vor, das dazu beitragen soll, dass der Radweg auf der früheren Bahntrasse irgendwann den Zusatz "Allee" auch verdient. Ausgehend von Marienbaum soll in Richtung Xanten im nächsten Jahr zunächst die Allee mit der Pflanzung 20 weiterer Bäume fortgeführt werden. In den darauf folgenden drei Jahren werden jeweils weitere 20 Bäume pro Jahr gepflanzt.

Der 7,5 Kilometer lange Alleenradweg Xanten - Marienbaum wurde 2011 im Rahmen der NRW-Initiative "Alleenradwege auf stillgelegten Bahntrassen" gebaut und war Bestandteil eines Förderprogramms. Er kostete 1,2 Millionen Euro. Die Förderung setzte voraus, dass in drei Abschnitten 50 Bäume auf einer Strecke von etwa 500 Metern gepflanzt wurden. Diese Mindestbedingung wurde erfüllt. Für die lange Strecke des Radwegs ist das allerdings nur der Tropfen auf dem heißen Stein.

Zurückhaltung bei den Baumpflanzungen wurde in der Vergangenheit auch damit begründet, dass Landwirte fürchten, geringere Erträge zu erzielen. Thomas Görtz griff das Thema in den Beratungen auf und bezweifelte, dass Bäume so große Auswirkungen habe. Er zeigte aber Gesprächsbereitschaft, wenn Landwirte einen entsprechenden Schaden nachweisen können.

Aus Reihen der Politik wurde moniert, dass mancher Landwirt auch zu nahe am Radweg pflüge. Das könne das Fundament beschädigen. In allen Gremien fand der Vorschlag breite Unterstützung und wurde durch ergänzende Vorschläge wie die Auswahl pflegeleichter einheimischer Baumarten oder versetztes Pflanzen begleitet. Hans Jürgen Thiele (SPD), erfahrener Hobby-Imker, bat, bei der Auswahl auch die Bienen-Freundlichkeit der neuen Bäume im Auge zu haben. Besonders erfreut waren die Grünen, die bereits 2013 mehr Pflanzungen für den Radweg beantragt hatten.

Eine Buchung der Baumpflanzungen auf das Ökokonto der Stadt ist allerdings nicht möglich. Jedoch könnten die Pflanzungen in Zukunft möglicherweise erforderliche Fällungen an anderer Stelle im Stadtgebiet vorab ausgleichen. Vergleichbar zum Ökokonto könnten dann Beiträge für die Ersatzpflanzung gezahlt werden, die eine entsprechende Anzahl der am Alleenradweg gepflanzten Bäume den Fällungen zuordnet - oder noch besser zusätzliche Bäume pflanzt. So wäre der Aufbau eines stadtinternen Baumausgleichskontos möglich.

Auch Baumpatenschaften können übernommen werden. Es würden dann gegen einen Betrag in Höhe der Hälfte der Anschaffungskosten für einen Baum an den Bäumen Schilder mit dem Namen des jeweiligen Paten angebracht.

(RP)
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