Xanten Mensa und mehr

Xanten · Das Xantener Stiftsgymnasium bekommt eine neue Mensa. Sie ist mehr als nur eine Essensausgabe. Demnächst entsteht für gut 1,77 Millionen Euro ein Kulturhaus für die Stadt.

Das Buschwerk ist verschwunden, die Fläche zwischen dem Gästehaus und dem Stiftsgymnasium ist frei. Die Bewohner des Seniorenheims an der Poststraße genießen derzeit einen freien Blick auf den Sportplatz der Schule. Kleine Pfähle zeigen an, dass hier demnächst Rohre verlegt werden. Und dann wird es losgehen. "Vielleicht noch in diesem Jahr, spätestens aber im Januar beginnt der Bau der neuen Mensa, sagt der Leiter des Dienstleistungsbetriebs dbx, Kurt Reintjes.

"Mensa und mehr" hat Bürgermeister Christian Strunk das Vorhaben mal im Rat genannt. Und zumindest in politischen Kreisen Xantens hat sich das Wortspiel eingebürgert. Denn was einmal als reiner Essensraum für die Gymnasiasten geplant war, hat sich zu einer Art guten Stube weiterentwickelt. Das Motto: Wenn schon ein Neubau, dann auch ein richtiger. Demnächst sind hier neben Schulveranstaltungen auch Theater- und Musikabende möglich.

400 Sitzplätze

Das Stichwort lautet Szenefläche. Man könnte es auch Bühne nennen, aber das Wort ist seit der Diskussion um die Marktgestaltung verbrannt. Wo mittags 232 Schüler gleichzeitig ihr Essen einnehmen können im Handumdrehen 400 Sitze in Stuhlreihen entstehen. Immer mit Blick auf die 80 Zentimeter hohe und 90 Quadratmeter große Szenefläche. Da können die Fünftklässler des Gymnasiums endlich einmal mit Angehörigen ihre Aufnahme feiern, gibt es Platz für die Abifeier, können Schulchor und Theatergruppen auftreten.

Und: Dann hat endlich auch Xanten einen Kultur-Veranstaltungsraum. "Vielleicht", so Strunk, der auch Vorsitzender des Vereins Stadtkultur ist, "könnten wir die schon lange angedachte Kabarettreihe verwirklichen." Tourneetheater ist ein weiteres Stichwort. Die Reihe "pianoforte" ein weiteres, "obwohl die sich eigentlich im Rathaus etabliert hat", sagt Strunk.

Gute Bedingungen finden die Künstler vor. "Zwischen den Leimbindern im zur Bühne aufsteigenden Dach werden Akustikdeckenteile installiert", sagt dbx-Chef Reintjes. Gebaut wird das Haus von Petersbau in Kevelaer in Holzständerbauweise, eine Fertigbauweise in Holz mit einem Holzparkettboden. "Alles in warmen Tönen", sagt Reintjes, "und mit einer enorm hohen Energiespareffizienz."

Kein Geld für Fensterverdunkelung

Derzeit laufen die Feinplanungen für die Küche . Und in den wöchentlichen "Mensa und mehr"-Sitzungen mit den Kevelaerern und der Schulleitung geht es aktuell um die Fassadengestaltung. "Wenn das RWE jetzt mit der Umleitung der genau unter dem Grundstück verlaufenden Gasleitung fertig ist, kann die Bodenplatte gegossen werden. "Und mit etwas Glück ist der Bau zum nächsten Schuljahresbeginn fertig." Nur eins fehlt noch: die Verdunklung der Fenster für Feierlichkeiten. "Die bereiten wir nur vor", sagt Reintjes. Da fehlt zurzeit einfach das Geld.

(RP)
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