Xanten Minister wirbt radelnd fürs Ehrenamt

Xanten · NRW-Innenminister Ralf Jäger war auf seiner dreitägigen Tour durch den Kreis Wesel in Rheinberg und Xanten zu Gast.. An der Freiwilligen Feuerwehr und der JugendKulturWerkstatt machte er die Notwendigkeit der freiwilligen Arbeit fest.

 Vorn weg mit dem Rad: Innenminister Ralf Jäger und Bürgermeister Thomas Görtz auf dem Weg von der Fähre über den Hafen Xanten zur JugendKulturWerkstatt.

Vorn weg mit dem Rad: Innenminister Ralf Jäger und Bürgermeister Thomas Görtz auf dem Weg von der Fähre über den Hafen Xanten zur JugendKulturWerkstatt.

Foto: Armin Fischer

Die Stadt kennt er seit seiner Kindheit: "Jeder in NRW war einmal mit der Schule im APX, im Dom und im Museum", sagt NRW-Innenminister Ralf Jäger. Außerdem war er schon auf der Niederrhein-Route unterwegs. Er liebt das Landhaus Köpp in Obermörmter und war gestern, am zweiten Tag seiner dreitägigen "KommTour" durch den Kreis wieder einmal die Dom-, Römer- und Siegfriedstadt. Der 54-Jährige, der unter anderem auch in Rheinberg mit Bürgermeister Hans-Theo Menniken zusammengetroffen war und sich lobend über die Arbeitsförderung beim Amazon äußerte, kam mit der Fähre von Bislich hinüber. Nach einem Stück Käsekuchen ließ sich radelnd ein wenig das "neuere Xanten" zeigen. An der Plaza del Mar im Hafen Xanten vorbei ging es zur JugendKulturWerkstatt (JuKuWe).

Denn das treibt den SPD-Minister aus Duisburg seit drei Jahren auf die Tour: "Ich versuche vor allen Dingen, mit Ehrenamtlern ins Gespräch zu kommen und mit den Bürgermeistern als den Verantwortlichen in den Kommunen", sagt Jäger. "Denn da rollt etwas auf uns zu, dass wir dringend in den Griff bekommen müssen.

Der Verantwortliche für Inneres und Kommunales in NRW macht das an der Feuerwehr fest: 90 Prozent aller Wehrleute im Land machen die Arbeit ehrenamtlich. Die Jugend allerdings kommt nicht nach. Jäger: Wir müssen junge Leute für die Wehr begeistern, Frauen aktivieren und Migranten. Sechs Millionen Euro gibt das Land jetzt für das Projekt "Feuerwehrensache" aus. Unter anderem auch mit einer jährlichen Ehrung für die Arbeitgeber der Wehrleute: "Ohne deren Verständnis passiert nichts."

Auch Xanten zieht da mit: "Wir müssen schon Kinder früh begeistern", sagt Bürgermeister Thomas Görtz. Wenn sie wie bislang erst mit zehn, zwölf Jahren in die Jugendfeuerwehr eintreten dürfen, ist der Zug in Richtung anderer Vereine längst abgefahren." Jäger mahnte aber auch an, dass das Umfeld fürs Ehrenamt geregelt werden müsse. Ohne eine hauptamtliche Kraft, die die Organisation übernimmt, geht das nicht auf Dauer." Auch da, so Görtz, möchte Xanten im Rathaus eine Beauftragten-Stelle schaffen.

Görtz berichtete zudem über den immensen finanziellen Druck, den die zunehmende Zahl der Asylberber für die Kommunen bedeute. Und auch der Innenminister forderte einen Beitrag des Bundes.

Und dann ging es wieder ums Ehrenamt. Der Förderverein der JuKuWe hatte sinnigerweise eine Sitzung anberaumt, in der vor allem die Vorhaben für die nächsten Monate besprochen wurde. 30 Aktive, das beeindruckte den Minister, der sich die Pläne der jungen Leute vom Leiter der Einrichtung, Georg van Schyndel erläutern ließ. In einer angrenzenden Halle, die von verschiedenen Vereinen als Lagerfläche genutzt wurde, sollen demnächst ein Musik-Probenraum und eine Indoorskate-Anlage entstehen. Das Geld des Kreises und der Sozialstiftung ist zugesagt. Jetzt dürfen keine zu hohen Lärmanforderungen kommen . . .

(RP)
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