Sonsbeck Mit Rollator-Training mobil werden

Sonsbeck · Die Turnabteilung des SV Sonsbeck veranstaltete mit dem Kreissportbund, dem Gerebernushaus und dem Sanitätshaus Alders einen Infotag für Senioren.

 Edith Scheffer (links) zeigt Alfons Jansen, wie wendig man mit dem Rollator durch den Parcours kommen kann. Seine Frau Anneliese Jansen schaut zu.

Edith Scheffer (links) zeigt Alfons Jansen, wie wendig man mit dem Rollator durch den Parcours kommen kann. Seine Frau Anneliese Jansen schaut zu.

Foto: arfi

Seit zwei Jahren nutzt Irmgard Busch ihren Rollator. Brüche an den Lendenwirbeln und Rippen haben die Sonsbeckerin an die fahrbare Gehhilfe gebunden. In ihrer Bewegung einschränken lassen will sich die Seniorin dadurch nicht - im Gegenteil. Beim Rollator-Infotag der Turnabteilung des SV Sonsbeck in Kooperation mit dem Kreissportbund Wesel, dem Gerebernushaus Sonsbeck und dem Sanitätshaus Alders stellte Irmgard Busch unter Beweis, wie mobil sie mit ihrem Gehwagen noch ist.

Problemlos meisterte die Seniorin den Sicherheitsparcours in der Turnhalle der Hauptschule. Dabei hatte es schon der Start in sich: Es ging über ein Feld mit Laubästen und Blättern. "Eine Situation, die man in Herbst sehr häufig findet", bemerkte Kursleiterin Edith Scheffer vom SV Sonsbeck.

Weiter ging es im Slalom um ein paar Hütchen herum und nach einer engen Drehung am Hula-Hoop-Reifen zu einem Stuhl. Dort wurde das richtige Hinsetzen und Aufstehen geübt. "Beim Aufstehen ist es wichtig, dass man die Bremse erst löst, wenn man schon steht, sonst kann der Wagen beim Abstützen wegrutschen und man fällt nach vorne", erklärte die Kursleiterin. Am letzten Hindernis, den mit Turnmatten nachgeahmten Stufen, musste sich schließlich selbst die geübte Rollatorfahrerin anstrengen. "Es gibt viele Hindernisse in der Stadt. Bordsteinkanten und Treppen gehören zu den häufigsten. Aber auch Kopfsteinpflaster stellen ein Problem für Rollatorfahrer dar", erklärte Scheffer. Die Kursleiterin plädiert für eine behindertengerechtere Bauweise in den Städten. Im Haus verstecken sollte sich dennoch niemand, betonte sie. Deshalb das Rollator-Training. "Es geht darum, Sicherheit zu erlangen, damit die Leute wieder häufiger vor die Tür gehen und sich bewegen."

"Mit dem Gerät können die Menschen ihren Bewegungsradius erweitern und so weiterhin am Gesellschaftsleben teilhaben", ergänzte Niels Ebling vom Kreissportbund. Das konnte auch Irmgard Busch bestätigen. Sie macht ihre Besorgungen immer noch selbst, trifft sich mit Freunden und Bekannten und genießt die frische Luft beim Spazierengehen. Und auch die Schmerzen im Rücken, so die Sonsbeckerin, seien nicht zuletzt dank der regelmäßigen Bewegung gebändigt.

Holger Alders vom Sanitätshaus Alders kontrollierte die Rollatoren beim Infotag. Sein Ratschlag: Man sollte sich vor jeder Fahrt davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist, und seinen Rollator jedes halbe Jahr im Sanitätshaus prüfen lassen.

Am Mittwoch, 22. Oktober, startet ein Rollator-Walking-Kurs des SV Sonsbeck im Gerebernushaus. Anmeldung: 02838 96721 oder 0178 1966593.

(beaw)
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