Xanten Mit Ursula Kühns Bildern auf Reise gehen

Xanten · Im Café de Fries sind die Werke der Weselerin zu sehen. Sie unterstützt die Klinik für Plastische Chirurgie und Wiederherstellung in Nepal.

Beim gemütlichen Frühstück zu den Tulpenfeldern in den Niederlanden reisen oder bei einem Stück Kuchen der Chinesischen Mauer folgen - möglich ist dies im Café de Fries. Bis Ende Mai nimmt die Weseler Künstlerin Ursula Kühn die Gäste des Cafés mit ihrer Kunstausstellung auf eine farbenprächtige und vielfältige Bilderreise des von ihr Erlebten und Gesehenen.

Kühns Inspiration sind die entdeckten und selbst fotografierten Motive und Szenarien ihrer Umgebung. Ob es sich um die Rotweinberge in ihrer Heimat an der Nahe handelt, um die Straßen der mallorquinische Hauptstadt Palma oder eine alte Baumreihe am Niederrhein - in ihren Werken gibt Kühn den Blick frei auf das, was sie erlebte und bewegte. "Ich habe mein Leben lang gerne fotografiert und kann nun die unzähligen Aufnahmen für meine Werke nutzen", sagte die Künstlerin. Fremde Fotografien zu gebrauchen, kommt für die Weselerin dagegen nicht infrage. "Fotografen sind selbst Künstler und gestalten die Bilder bereits durch die gewählte Perspektive, Beleuchtungszeit oder Schärfetiefe gravierend", erklärte sie. Kühn aber will eine eigene Interpretation des Gesehenen zeigen.

Und dafür reicht der Künstlerin ein genaues fotografisches Abbild nicht aus. "Ich versuche, das Gesehene mit dem Unterbewussten zu verbinden", erklärte sie. Also setzt Kühn die Motive und Szenarien neu zusammen und bringt sie auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen auf die Leinwand.

Mal sind lediglich die Farben verfremdet oder die Linien aufgelöst, mal löst sich Kühn fast völlig von ihrem realen Vorbild wie in dem kubistisch anmutenden Bild "Sonne, Mond und weißes Haus". "Mir ist Vielfalt sehr wichtig. Ich liebe das Abstrakte genauso wie das Gegenständliche, und alles, was dazwischen liegt", verdeutlichte Kühn lächelnd.

Zu ihren vielfältigen bildnerischen Ausdrucksweisen gehört auch die Collage. Die Weselerin malt, spachtelt und klebt ihre Bilder in der Tradition der Klassischen Moderne. Auf einen bestimmten Stil möchte sich Kühn dabei nicht festlegen, sondern offenbleiben für ihre vielen gestalterischen Ideen. So fanden in ihrem Gemälde "Ich liebe Paris" beispielsweise Ausschnitte einer französischen Zeitung Verwendung. In dem Werk "Frauengipfel" wiederum setzte Kühn mit Folien Akzente.

Die Ausstellung im Café de Fries dauert noch bis Ende Mai an. Kühns Werke können dort auch gekauft werden. Die Preise hängen den entsprechenden Bildern bei. Ein Drittel des Erlöses sendet die Künstlerin dabei an die mit Spenden finanzierte Klinik für Plastische Chirurgie und Wiederherstellung in Nepal. "Diese Klinik ist mir ein großes Anliegen. Kinder und Frauen verbrennen sich relativ oft an den dort üblichen Kerosinöfen und sind dann wegen der mangelnden medizinischen Versorgung ein Leben lang entstellt. Die Klinik ist ihre Chance auf ein normales Leben", erklärte Kühn.

(beaw)
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