Xanten Mitsingen und Gemeinschaft schaffen

Xanten · Mit "Sing - Day of Song" wurde das Ruhrgebiet am Samstag nun zum dritten Mal zum größten Konzerthaus Europas. In über 60 Städten sogar über das Revier hinaus stimmten Chöre, Jugendgruppen und alle, die Spaß am Singen haben, gleichzeitig zum Ständchen an.

"Sing! Day of Song" in Duisburg 2014
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"Sing! Day of Song" in Duisburg 2014

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Auch Xanten war dabei. Unter dem Motto "MitSingBar" ließen knapp 60 Schüler des Schulchores der sechsten und siebten Jahrgangsstufe des Stiftsgymnasiums Xanten in der Mensa traditionelle wie auch aktuelle, altbekannte wie eher ungeläufige Lieder der Rock-, Pop- und Volksmusik erklingen. Und das Motto war Programm. Mitsingen war ausdrücklich erlaubt.

Anfangs noch etwas zurückhaltend, später aber doch enthusiastisch stimmten die zahlreichen Gäste mit ein. Dafür sorgte Ansgar Schönberner, der nicht nur den Kinderchor, sondern auch Eltern und Freunde immer wieder animierte und anleitete. Mit Aufforderungen wie "Beim nächsten Lied brauchen wir etwas Hilfe", "Jetzt dürfen Sie auch Mal mitsingen", oder "Das geht auch lauter", versuchte der Gymnasiallehrer, die Zuhörer aus der Reserve zu locken.

Mit Erfolg: Bei seit Generationen gesungenen Schulliedern wie "Die alte Moorhexe" oder "Mein kleiner grüner Kaktus" stimmte das Publikum lautstark mit ein. Auch die fremdsprachigen Klassiker wie "What shall we do with the drunken sailor", "I like the flowers" oder das spanische "Un poquito cantas" waren noch aus Kindestagen bekannt und gern gesungen.

Shanty-Chöre brechen Weltrekord in Dinslaken
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Die Schüler hatten jedoch noch mehr im Repertoire: Seemannslieder wie "Heute hier, morgen dort" kamen bei den Gästen ebenso gut an wie die Jahrhunderthits "Let it be" von den Beatles und Michael Jacksons "Heal the World". Und wieder war auch das Publikum gefragt. "Ein schönes Lied darüber, wie die Welt aussehen könnte, wenn wir uns alle vertragen würden. Also singt mit als Zeichen der Verständigung", forderte Schönberner die Gäste beim Hit des King of Pop auf. Wer nicht ganz textsicher war, konnte sich an der auf der Bühne aufgebauten Leinwand orientieren. Wie beim Karaoke wurden dort alle Liedtexte angezeigt.

Um Perfektion ging beim "Day of Song" aber nicht, ebenso wenig um eine Präsentation des Könnens des Schulchores. Wichtiger war das gemeinsame Einstimmen und Mitsingen, gleich ob mit oder ohne Talent. Damit sollen der Idee des Ruhrgebiet weiten Gesangstages nach Emotionen und positive Energien freigesetzt, Gemeinschaft gepflegt und Vielfalt gefeiert werden. Die erste Auflage von "Sing! - Day of Song" war ein Gesangsprojekt im Kulturhauptstadtjahr 2010. Seitdem hat sich die Aktion zur interkommunalen und interdisziplinären, sowie multikulturellen und integrativen Veranstaltung etabliert. Dieses Jahr nahmen über 30 000 Sänger teil.

(beaw)
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