Xanten Musikerziehung im Viktor-Kindergarten

Xanten · Freitag ist Tina-Tag: Christiane Lamers von der Dom-Musikschule ebnet Kindern den Weg zu einem Instrument.

 Musikalische Früherziehung: Christiane Lamers mit den "wilden Mäusen" im Viktor-Kindergarten. Verity (rechts neben Christiane Lamers) trägt ein spezielles T-Shirt: Tina-Tag.

Musikalische Früherziehung: Christiane Lamers mit den "wilden Mäusen" im Viktor-Kindergarten. Verity (rechts neben Christiane Lamers) trägt ein spezielles T-Shirt: Tina-Tag.

Foto: Armin Fischer

"Tina, Tina", skandieren die zwölf Kinder in der Turnhalle des Xantener St.-Viktor-Kindergartens an der Rheinstraße. Damit ist Christiane Lamers von der Dom-Musikschule Xanten (DMX) gemeint. Mit ihr dürfen "Die wilden Mäuse", wie die Gruppe heißt, an einem Programm zur musikalischen Früherziehung teilnehmen, das sich an jene richtet, die im kommenden Jahr eingeschult werden.

Im Gepäck hat die Musikpädagogin kleine Trommeln, Becken, Triangeln und Glöckchen. Mit diesen so genannten Orffschen Instrumenten möchte sie dem musikbegeisterten Nachwuchs Takt- und Rhythmusgefühl vermitteln. Das kommt bei den Fünfjährigen gut an. So gut, das Teilnehmerin Verity ein T-Shirt trägt mit dem Schriftzug "Tina Tag".

Im Rahmen des noch bis Ende Mai laufenden Projektes stellt Christiane Lamers den Kindern aber auch Instrumente wie einen speziellen Kinder-Kontrabass und eine kleine Geige vor. Dazu vermittelt sie das passende Hintergrundwissen. So erfahren die Kleinen zum Beispiel, dass der Geigenbogen aus dem Schweifhaar von Pferden hergestellt wird. Anhand eines Bilderbuches, welches natürlich nur zufällig den Titel "Tina und das Orchester" trägt, erläutert sie eine Vielzahl weiterer Instrumente, deren Klangbild auf der beiliegenden CD gehört werden kann. Die Motivation liegt auf der Hand. Lamers: "Wir hoffen natürlich, dass die Kinder sich bei Interesse in der Dom-Musikschule anmelden und ein Instrument lernen."

Zu jung dafür ist man eigentlich nie. Bei der DMX beginnt die musikalische Früherziehung im Alter von eineinhalb Jahren. "Das sind unsere Musikwichtel, mit denen wir in Gruppen musizieren, danach starten wir mit dem Einzelunterricht", berichtet Christiane Lamers. Jutta Bernatzki, Leiterin des Viktor-Kindergartens, freut sich noch aus einem weiteren Grund über das Förderprogramm: "Das einjährige Projekt wird komplett vom Familienzentrum gefördert."

Zum Einsingen setzen sich die "wilden Mäuse" im Kreis um Christiane Lamers. Durch klatschen und trommeln wird der Rhythmus des Liedes direkt aufgenommen. Dann wird es laut, alle dürfen sich ein Instrument aus der großen Tasche nehmen, die in der Mitte bereit steht. Damit geht es direkt ins "Musikland". Jedes Kind bekommt ein Kärtchen, auf dem sich bunte Symbole wie eine Sonne, ein Blatt oder eine Erdbeere befinden. Entscheidend sind die Farben, denn wenn die aufgerufen werden, spielen nur die Kinder mit den entsprechenden Karten. Bei dem Kinderlied-Klassiker "Grün, grün, grün sind alle meine Kleider", geht es bekanntermaßen um Berufe. Nach dem Lied sollen die Kinder weitere Berufe nennen, die dann im Silbenrhythmus geklatscht werden. War das bei Lennox' (Pirat) und Emmas (Arzt) Vorschlägen noch kinderleicht, kam die Gruppe bei Veritys Wunsch nach dem zu klatschenden "Bananenverkäufer" schon leicht ins Schwitzen.

(erko)
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