Xanten Nabu will Beobachtungsturm für die Flutmulden

Xanten · Das Naturschutzgebiet Bislicher Insel vor den Toren von Xanten ist weit über die Region hinaus bekannt. Insbesondere die vielen Tagesausflügler, Radfahrer, Wanderer und Naturgucker, die über den Eyländer Weg kommen, können dem landschaftlichen Reiz dieser einmaligen Auenlandschaft von internationaler Bedeutung kaum widerstehen.

Spätestens bei den Flutmulden trifft man regelmäßig auf Menschenansammlungen: Vogelkundler mit Ferngläsern und Spektiven nehmen die Gefiederten genau in Augenschein. Mehr als 15 000 Vogel- Beobachtungen wurden bisher aus diesem Areal in das Internetportal "Ornitho" eingegeben. Die Daten werden beispielsweise bei wissenschaftlicher Betrachtung der Bestandsentwicklungen von Vogelarten dringend benötigt.

Gerade die Flutmulden beidseitig des Eyländer Weges nämlich bieten vielen, mitunter auch sehr seltenen, Vögeln optimale Rast- und Brutbedingungen. Keine andere Beobachtungsstelle in Nordrhein-Westfalen wird deshalb auch von mehr Natur- und Vogelkundlern aufgesucht. Wegen der augenscheinlichen Enge des Weges, kommt es immer wieder zu brenzlichen Situationen, die auch Leib und Leben aller Beteiligten gefährden. Menschen, Autos, Traktoren, Fahrräder, Stative und Kameras kommen sich regelmäßig in die Quere.

"Es muss dringend eine Lösung her. Hier sollte ein leicht ins Gelände zurückversetzter Beobachtungsturm möglichst schnell realisiert werden. Er sollte auf niedrigen Stelzen stehen, überdacht sein und Sitzbänke haben", fordert der Kreisvorsitzende Peter Malzbender vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Das aktuelle Planungsverfahren der Anbindung der Bislicher Insel böte nun ideale Bedingungen zur Umsetzung. Dies sei bereits vom Nabu auch so Fachleuten im Kreishaus vorgetragen worden. Mitinitiator Ingbert Schwinum, Regionalkoordinator der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO), ist ebenfalls dafür, dass dort grundsätzlich ein Halteverbot gelten solle.

Eine Haltebucht für Behinderte, sei selbstverständlich zu berücksichtigen. Vor allem wollen die Naturschützer, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der gesamten Insel beachtet wird. Hupende Raser seien leider jetzt noch alltäglich. Und das mögen die Vögel nun wirklich nicht.

(RP)
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