Sonsbeck Nach dem Brand: So geht es jetzt weiter

Sonsbeck · Erst Donnerstagnachmittag konnte die Feuerwehr abrücken. Haus Schöneck denkt über Container für den Übergang nach.

 Der Tag danach: Der erhebliche Schaden am Dachstuhl ist nicht zu übersehen, viele Bewohner müssen vorübergehend umziehen.

Der Tag danach: Der erhebliche Schaden am Dachstuhl ist nicht zu übersehen, viele Bewohner müssen vorübergehend umziehen.

Foto: Armin Fischer

Auch Donnerstagmorgen noch musste die Feuerwehr Glutnester im Dachstuhl des Altbaus von Haus Schöneck in Labbeck löschen. Die ganze Nacht lang waren die Feuerwehrleute im Einsatz, um in der Seniorenpflege-Einrichtung ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern. Erfolgreich, wie der stellvertretende Wehrleiter Jürgen Köhlitz gestern unserer Redaktion berichtete.

 Pfleger Rainer Oymann (re.) mit Silvia Böttcher (li.) und Martina Schuster im Landhaus Spiekermann

Pfleger Rainer Oymann (re.) mit Silvia Böttcher (li.) und Martina Schuster im Landhaus Spiekermann

Foto: Fischer Armin

Die Marienbaumer Straße blieb noch bis zum Nachmittag gesperrt. Währenddessen untersuchte die Kriminalpolizei gestern vor allem das Zimmer, in dem der Brand ausgebrochen war. Angaben zur Ursache gab es gestern von den Experten noch nicht. Am Mittwoch hatte sich das Feuer von einem Zimmer in der ersten Etage aus schnell auf das ganze Stockwerk und danach auf den Dachstuhl ausgedehnt.

Die sechs Verletzten, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden waren, konnten bis auf eine Person schon am Tag des Brandes wieder entlassen werden. Ein Mann musste zur Beobachtung über Nacht im Hospital bleiben.

Nach einer langen Nacht, bei der auch Mitarbeiter des Seniorenheims vor Ort blieben, gab es auch gestern für das Team von Haus Schöneck einiges zu regeln. Markus Loth, der für die Eigentümer Hans-Jürgen und Rosemarie Brunngraber die Einrichtung in Labbeck und Haus Sebastian in Veen leitet, zeigte sich auch im Namen der Familie Brunngraber vor allem dankbar für den besonnenen und professionellen Einsatz von Feuerwehr, Rettungskräften und seinen eigenen Mitarbeitern. "Ich bin schon auch stolz darauf, wie gut in dieser schwierigen Situation alles geregelt worden ist", sagte Loth.

Der Großteil der Bewohner konnte im Anbau des Hauses bleiben. Fünf wurden in Veen untergebracht, die größte Gruppe der Evakuierten kam in Vynen im Haus Spiekermann unter. Viele der Pflegeheimbewohner kennen das Landhaus von Wilfried Spickermann. Denn regelmäßig geht es von Labbeck aus zum Kegeln dort hin. Da derzeit Betriebsferien sind, waren die Zimmer frei. "Wirklich Glück im Unglück", so Markus Loth.

Ein Dach über dem Kopf allein reicht für die Senioren aber nicht: Gestern war vieles zu organisieren und einzukaufen. Persönliche Dinge und vor allem die Kleidung waren ein Raub der Flammen geworden. Zugleich musste man mit der Heimaufsicht über die Lage sprechen.

Markus Loth richtete nach dem ersten Schrecken gestern den Blick schon wieder nach vorn. Er hofft, dass Bereiche des Altbaus schnell wieder nutzbar werden. Doch man müsse die Gutachten abwarten. Vorübergehend könnte man die Bewohner in Labbeck in modernen, recht komfortablen Wohncontainern unterbringen. Möglich sei aber auch, dass sie noch eine Weile im Landhaus Spiekermann bleiben.

(RP)
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