Xanten Neue Broschüre mit Tipps für Flüchtlinge

Xanten · In Zusammenarbeit von Stadt Xanten und AK Asyl entstand ein 24-seitiges Heft voller lokaler Informationen.

"Welcome to Xanten - Willkommen in Xanten" heißt es auf dem Titelblatt einer neuen Broschüre für Flüchtlinge. Der mehrsprachige Gruß ist aber die Ausnahme in dem 24-seitigen Heft. "Wir sehen es als Tandem-Broschüre. Im Regelfall wird ein ehrenamtlicher oder hauptberuflicher Betreuer das Heft nutzen, um Flüchtlinge auf wichtige Anlaufstationen hinzuweisen", erläutert Dr. Wolfgang Schneider vom AK Asyl. Er war neben Lore Besuch, Barbara Kleinpaß, Azis Radoniqi und Sabine Schürmann Mitglied im Redaktionsteam, das in Kooperation mit der Stadt die Broschüre konzipierte. Für die ansprechende Umsetzung und die Fotos sorgte Sabine Wassermann.

Das kleine Buch steckt voller lokaler Informationen. Das fängt an mit den Kontaktpersonen im Rathaus und den Sprechzeiten des Sozialamtes. Die Flüchtlingsberaterinnen der Diakonie (Bettina Hils, Stefanie Hingmann und Heike Pullich-Stöffken) werden vorgestellt, genauso die Migrationsberaterin des Caritasverbandes, Dörte Dreher-Peiß. Es geht um Notrufnummern, Ärzte und Apotheken, den AK Asyl, die Caritas-Kleiderkammer am Markt und die Tafel. Die Schulen werden kurz vorgestellt, auch das Deutsch-Lern-Zentrum am Küvenkamp 3 (Ecke Boxtelerstraße). Ein Stadtplan zeigt auf, wo die für Flüchtlinge wichtigen Stationen zu finden sind.

Beim Thema Radfahren geht es nicht nur um die Fahrradwerkstatt, sondern auch um Regeln. Dazu gehört das Fahren auf dem Radweg genauso wie das Radfahrverbot in der Xantener Fußgängerzone. Apropos Regeln: Unter der Überschrift "Was in Deutschland wichtig ist" erfahren die Gäste auch, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte und Pflichten haben und gleich geachtet werden müssen. Es wird auf die Schulpflicht hingewiesen, es wird betont, dass das "Schlagen von Kindern und anderen Personen verboten" und strafbar ist und dass man Streit nicht mit körperlicher Gewalt austrägt. Termine sind einzuhalten, "Zuverlässigkeit ist sehr wichtig."

Zum Thema Freizeit wird auf die Angebote der Sportvereine hingewiesen, den freien Eintritt für Asylsuchende in die Einrichtungen des Landschaftsverbandes sowie die Angebote des AK Asyl wie die "offene Begegnung" im Haus der Begegnung und das Café bei Familie Suveren. Für Frauen kommt noch der Hinweis auf das "orientalische Tanzen" mit Djimona. Es folgen Hinweise auf die Kirchen, die Pfadfinder und die JuKuWe. Den Flüchtlingen wird die deutsche Gewohnheit des Mülltrennens näher gebracht: "Müll, der beim Spaziergang anfällt, werfen Sie bitte in die Mülleimer, von denen es in der Stadt überall genügend gibt." Ein Hinweis sicherlich auch für manchen einheimischen Raucher: "Zigarettenkippen gehören nicht auf die Straße." Zum Abschluss kommen Verweise auf weitere Informationsangebote auch in anderen Sprachen.

"Nachdem ähnliche Informationen bisher nur online zu finden waren, sind wir froh, auch die Papierform anbieten zu können", so Dr. Schneider. Möglich wurde dies durch die finanzielle Förderung mit Landesmitteln aus dem Programm "Komm-An" NRW. Die Auflage sei aber bewusst klein gehalten worden, um das Heft auch immer wieder auf den aktuellen Stand bringen zu können. Das gilt erst recht für das Internet, wo die Broschüre bei der Stadt Xanten wie beim AK Asyl ebenfalls abrufbar sein wird. Zielgruppe sind in erster Linie ehrenamtliche und hauptberufliche Berater und Beraterinnen, die Schulen und Kindergärten, aber auch die Dozenten der Volkshochschule.

Bürgermeister Thomas Görtz freut sich über das neue Angebot wie die enge Zusammenarbeit zwischen Sozialamt und AK Asyl. Es sei auch gut, dass es Programme gibt, um solche Maßnahmen oder die Einrichtung des Deutsch-Lernzentrums zu fördern.

Trotzdem erwartet er angesichts der wieder steigenden Flüchtlingszahlen und der immer größer werden Zahl von anerkannten Flüchtlingen, die weiter in Xanten leben müssen, mehr Unterstützung durch das Land. Es sei "schlichtweg eine Frechheit, dass die Landesregierung die über 430 Millionen Integrationspauschale, die sie vom Bund für die Integrationsaufgaben im Bereich der Flüchtlinge erhalten haben, komplett für sich behält und keinen Cent an die Kommunen weiterleitet. Hier vor Ort wird die Integrationsleistung erbracht und hier entstehen auch die Kosten", so Thomas Görtz.

(RP)
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