Xanten Oldtimer-Clubs treffen sich in Xanten

Xanten · Der Citroën-Club-Rhein-Ruhr schlug bereits zum 36. Mal vor den Toren der Domstadt sein Pfingstlager auf. Mitglieder des Käfer-Clubs Última Edición formten mit ihren Autos auf dem Marktplatz ein riesiges VW-Logo.

 60 Käfer bildeten auf Xantens Marktplatz in Zentimeter genauer Ausrichtung das Volkswagen-Logo nach. Rund eine Stunde dauerte die Positionierung der Wagen.

60 Käfer bildeten auf Xantens Marktplatz in Zentimeter genauer Ausrichtung das Volkswagen-Logo nach. Rund eine Stunde dauerte die Positionierung der Wagen.

Foto: Armin Fischer

Gleich zwei Oldtimertreffen fanden am Pfingstwochenende den Weg nach Xanten: Während das Ententreffen des Citroën-Clubs-Rhein-Ruhr (CCRR) auf der Wiese gegenüber des Archäologischen Parks allerdings bereits seit 1983 Tradition hat, war der VW Käfer-Club Última Edición (K-UE) bei seiner diesjährigen Niederrhein-Tour zum ersten Mal in der Domstadt.

 Citroën baute nicht nur die Ente: Hier repariert Thomas Wietecka aus Oberhausen (mit Handschuhen) seinen ID 19 aus den 60er Jahren.

Citroën baute nicht nur die Ente: Hier repariert Thomas Wietecka aus Oberhausen (mit Handschuhen) seinen ID 19 aus den 60er Jahren.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Dafür sorgten die 60 Käfer mit ihrer eher eigenwilligen Parkanordnung für besonders viel Aufsehen in Xanten. In Zentimeter genauer Ausrichtung bildeten die Käferfreunde auf dem Großen Marktplatz das Volkswagen-Logo nach. Rund eine Stunde dauerte die Positionierung der Wagen. Club-Präsident Walter Köhler übernahm die Einweisung. "Er hat am Vortag noch alle Positionen stundenlang ausgemessen und mit ganz zarten Kreidestrichen markiert. Improvisation ist bei diesem Projekt nicht drin, alles muss ganz genau sein", erklärte Ehefrau und Vorstandsmitglied Christel Köhler. Vor einigen Jahren hat der Club schon einmal diese besondere Parkierung gewagt. Damals allerdings mit lediglich 30 Autos. "Das Logo heute nochmals mit doppelt so vielen Käfern zu gestalten ist schon ein Höhepunkt", bemerkte der Käferfan.

Selbst auf die Lackierung der Wagen wurde bei der Ausrichtung geachtet. Mittelpunkt des Logos: Die Wagen der Última Edición, nach der der Club auch benannt ist. "Die Última Edición war die letztgebaute Sonderserie der Käfer, die 2003 in Puebla in Mexico vom Band lief", erklärte Köhler. Weltweit gibt es nur 3000 Fahrzeuge dieser bei Sammlern beliebten Sonderserie - zur Hälfte in der Farbe Aquariusblue und zur Hälfte in der Farbe Harvestmoonbeige lackiert. "Davon ist nur ein ganz kleiner Teil überhaupt nach Europa gekommen. Aus dieser Problematik hat sich der Club gegründet", erzählte Vorstandsmitglied Wolfgang Nebel. Ein großes Netzwerk von Fahrern, Verbindungen zu Käfer verbundenen Autohäusern und Werkstätten stellt die Ersatzteilversorgung sicher. Von den rund 350 nach Deutschland gekommenen Modellen der Sonderserie ist ein Großteil in der Hand des Fanclubs.

Auch Wolfgang Nebel hat einen Wagen der Última Edición ergattert, ebenso Christel Köhler. "Es ist ein echtes Liebhabermodell und passt zum Abendkleid genauso wie zur Jeans", sagte Köhler schmunzelnd. Darüber hinaus besitzt sie einen roten "Tornado", das sportlichste Käfermodell, und ihr geliebtes "Bertchen", ein Cabrio Baujahr 1978.

"Der Käfer ist einfach ein besonderes Auto. Es ist der einzige Wagen, dem man einen Charakter zugeschrieben hat, da der Käfer richtig freundlich, geradezu niedlich aussieht", sagte Köhler. "Jeder verbindet etwas mit diesem Wagen. Viele haben darin fahren gelernt oder man hat schöne Kindheitserinnerungen. Schließlich war der Käfer das erste Fahrzeug für die Massen", ergänzte Nebel.

Ein Auto für die Massen im Nachkriegsdeutschland war auch der 2CV von Citroën, bis heute meist liebevoll "Ente" genannt. "Zu seinem Spitznamen kam der 2CV bei seiner ersten Präsentation auf dem Pariser Autosalon. Bei der Enthüllung meinte ein Zuschauer spöttisch, 'was ist das denn für ein hässliches Entlein'", erzählte Marius Balinghaus lachend.

Auch die Presse geizte anfangs nicht mit kritischen Tönen, doch der niedrige Anschaffungspreis und die geringen Wartungskosten machten das hässliche Entlein bald schon zum Kultauto. "Es war und ist ein Auto der einfachen Leute. Und das sind wir auch: frei, genügsam und glücklich. Wir brauchen weder teure Hotels noch ein extravagantes Programm bei unseren Treffen. Eine Wiese mit gemütlicher Atmosphäre, nette Menschen und nette Gespräche reichen vollkommen aus", ergänzte er.

(beaw)
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