Xanten Pfadfinderinnen feiern ihren Geburtstag

Xanten · Reine Mädchensache: Seit 60 Jahren gibt es in Xanten bereits die Pfadfinderinnenschaft St. Georg.

 Das 60-jährige Bestehen der Pfadfinderinnen St. Georg in Xanten wurde rund um den Dom gefeiert. Auf dem Bild: die gut aufgelegte Gruppe mit der Stammesvorsitzenden Maren Junghänel, hockend 2. von rechts.

Das 60-jährige Bestehen der Pfadfinderinnen St. Georg in Xanten wurde rund um den Dom gefeiert. Auf dem Bild: die gut aufgelegte Gruppe mit der Stammesvorsitzenden Maren Junghänel, hockend 2. von rechts.

Foto: arfi

Seit 60 Jahren gibt es in Xanten bereits die PSG (Pfadfinderinnenschaft St. Georg). Dabei handelt es um einen reinen Mädchen- und Frauenverband. In den vier verschiedenen Altersstufen Wichtel (7 -10-jährige), Pfadis (10 - 13-jährige), Caravelles (13 - 16-jährige) und Ranger (ab 16 Jahre) wird gespielt, gezeltet, Kreativität ausgelebt und die Natur erlebt. Mit einem offenen Lager feierten die 25 aktiven Pfadfinderinnen am Sonntag auf dem Xantener Domplatz ihr Jubiläum. Dabei bot sich die Gelegenheit, den Besuchern zu zeigen, wofür moderne Pfadfinderinnen heutzutage stehen. "Wir sind eine soziale Einrichtung, die Arbeit mit Jugendlichen ist unsere primäre Aufgabe. Daneben setzen wir uns für benachteiligte Menschen ein, kümmern uns um Flüchtlinge oder Projekte in der Dritten Welt, beispielsweise in Ruanda", erläutert die PSG-Vorsitzende Maren Junghänel.

Ganz wichtig ist es den Leiterinnen der Kinder- und Jugendgruppen, den Mädchen Selbstbewusstsein zu vermitteln. Das zeigte sich bei einem Memory Spiel, bei dem es galt, Zitate berühmter Frauen richtig zuzuordnen. Und die hatten es in sich, zum Beispiel das von Coco Chanel: "Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand aus als ihren Mann." In den Gruppenstunden, die oftmals am Wochenende stattfinden, weil viele Kinder nur dann frei von anderen Terminen sind, soll dieses Selbstbewusstsein vermittelt werden.

"Wir wollen den Kindern die Angst vor der eigenen Meinung nehmen. Kinder sollten auch ruhig eine politische Meinung haben und diese äußern", erklärt die Vorsitzende. Wie sehr sich das Leben der Pfadfinderinnen im Laufe der letzten 60 Jahre verändert hat, zeigt sich an den vielen Erinnerungsstücken ehemaliger Mitglieder, die in einem Zelt auf dem Boden verstreut zum Stöbern einluden. So manches PSG-Mitglied durfte dabei über Bücher mit Titeln wie "Girl Guide - Merkblatt für Pfadfinderinnen" geschmunzelt haben.

Das typische Pfadfinderleben mit Lagerfeuer und Gitarrenklängen gibt es auch heute noch. "Wir wandern dann gegen Abend von Hof zu Hof und fragen, ob wir dort gegen eine Gegenleistung schlafen dürfen. Wenn kein Platz in der Scheune frei ist, wird gehimmelt", erläutert Maren Junghänel und meint damit das Schlafen unter dem Sternenzelt.

Neben der "Pfadfinder-Olympiade", bei der es auf die richtige Knotentechnik oder den fachgerechten Umgang mit dem "Trangia-Sturmkocher" ankam, waren auch sportliche Fähigkeiten gefragt. Beim "Bubble-Balls" Fußball-Turnier zum Beispiel stiegen die Teilnehmer in riesige Plastikbälle, aus denen nur die Füße und der Kopf herausguckten. Für das leibliche Wohl standen selbst gebackene Kuchen bereit, dazu gab es am obligatorischen Lagerfeuer im Jurte-Zelt die Gelegenheit, Stockbrot zu rösten.

Krönender Abschluss des Festes war am Nachmittag ein Wortgottesdienst unter freiem Himmel, geleitet von Pastoralreferent Lars Lindemann.

(erko)
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