Xanten Planung für Vynener Schule geht weiter

Xanten · In der Delegiertenversammlung der Vereine informierte Thomas Görtz über die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft.

 Das Schulgebäude wird vorübergehend als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt. Ein Investor will es dann für betreutes Wohnen umbauen.

Das Schulgebäude wird vorübergehend als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt. Ein Investor will es dann für betreutes Wohnen umbauen.

Foto: Armin Fischer

Der Heimatverein Vynen hatte die Vertreter der Vynener Vereine zu einer Delegiertenversammlung in das Landhaus Spickermann eingeladen. Aus aktuellem Anlass wurde diese Versammlung zu einer Bürgerversammlung erweitert, zu der auch Bürgermeister Thomas Görtz und zwei Mitarbeiter des Arbeitskreises Asyl eingeladen wurden, um die Vynener über die Unterbringung von Flüchtlingen in der Schule zu informieren. Dabei wurde bereits in der Begrüßung des Vorsitzenden Norbert Frerix klar, dass es nicht um das "Ob" und "Warum" der Flüchtlingsunterbringung geht, sondern um das "Wie".

Welche Hilfen werden gebraucht? Wie ist eine Integration der Flüchtlinge in das Dorfleben möglich, wie ist eine Verständigung möglich, kann man etwa Deutschkurse anbieten? Nachdem Thomas Görtz einen Überblick über die Unterbringungsproblematik der Flüchtlinge im Stadtgebiet gegeben hatte, äußerten einige Anwesende ihre Bedenken zu der vorgesehenen Anzahl von etwa 60 Flüchtlingen in der Schule. Besonders die Nutzung der sanitären Anlagen in der Turnhalle macht vielen Sportlern Sorgen.

Görtz erklärte, dass zur Beaufsichtigung ein Hausmeister eingestellt würde und außerdem per Chipkarten der Zeitraum der Duschenbenutzung für Sportler einerseits und Flüchtlinge andererseits festgelegt werde. Vom Schulgebäude werde nur der Klassentrakt belegt. Dort wird es in jeder Etage eine Küche mit Aufenthaltsraum geben. Der Altbau steht weiter den Vereinen für Übungs- und Besprechungsräume zur Verfügung. Auch der Adventsmarkt kann wie geplant stattfinden. Außerdem will man für eine bessere Beleuchtung des Zugangsweges zur Turnhalle und des Schulhofes sorgen.

Bisher ist noch nicht klar, ob in der Schule Familien mit Kindern oder nur Männer untergebracht werden. Deshalb ist es schwierig, schon jetzt konkrete Hilfen zu organisieren. Die Flüchtlinge werden sich selbst um ihre Versorgung kümmern, auch das Sauberhalten der Räume soll in Eigenregie erfolgen. In den Unterkünften in Xanten hat man damit bereits gute Erfahrungen gemacht.

Der Arbeitskreis Asyl wird sich mit Mitarbeitern der Caritas um die Betreuung kümmern. Insbesondere eine Beschäftigung der Menschen, sei es beim Bauhof aber auch in anderen Bereichen wäre wichtig, etwa die Beteiligung bei sportlichen Veranstaltungen oder beim Training.

Görtz betonte ausdrücklich, dass es sich bei der Unterbringung von Flüchtlingen in der Vynener Schule um eine vorübergehende Nutzung der Schulgebäude handelt. Die in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein geführten Gespräche und Planungen für die Folge-Nutzung der Schule sollen weitergeführt und ausgearbeitet werden. Es geht darum, den Klassentrakt für eine barrierefreie integrative Wohnanlage mit betreutem Wohnen umzubauen. Da für integratives Wohnen bereits ein interessierter Investor gefunden wurde, sei es für ihn ein besonderer Ansporn, die in Vynen lebenden Flüchtlinge bald in dauerhaften Wohnungen unterzubringen, erklärte der Bürgermeister.

Er bedankte sich für die besonnene und verständnisvolle Diskussion über ein zurzeit in jeder Kommune brisantes Thema. Heike Pullich vom Arbeitskreis Asyl gab noch einige Ratschläge zu Hilfsangeboten für Flüchtlinge. Insbesondere für Familien mit Kindern würden immer Kleidung, Spielsachen oder Bilderbücher gebraucht. Aber auch für ein Gespräch, und sei es "mit Händen und Füßen", seien die oft traumatisierten Menschen dankbar.

Später wurden die Termine für 2016 abgesprochen. Zum Punkt Dorfentwicklung stellte Norbert Frerix Birgit Mosler von der Hochschule Rhein-Waal vor, die ihre Arbeit erläuterte. Sie ermutigte die Anwesenden, die Bemühungen zur weiteren Entwicklung des Dorfes nicht wegen der Unterbringung von Flüchtlingen aufzugeben.

(RP)
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