Rp-Thema Lit Mix Poetry-Slam: Fabienne siegt bei "Schinkenabstimmung"

Menschen, die einen Poetry-Slam erleben wollen, möchten auf gut Deutsch gesagt eine "Dichterschlacht" sehen. Der Xantener Autor Michael Schumacher, ein deutschlandweit bekannter Poetry-Slammer, hat diese Art von Dichter-Wettstreit bereits für Erwachsene in Xanten etabliert. Als Initiator der Veranstaltungsreihe "Lit Mix: Wort Klang Kunst" hat er den Leiter der Jugendkulturwerkstatt (JuKuWe) Exit Georg van Schyndel für seine Idee gewonnen, in der JuKuWe einen Poetry-Slam für U20-Jährige auszurichten.

 Autor und Poetry-Slammer: Michael Schumacher moderierte.

Autor und Poetry-Slammer: Michael Schumacher moderierte.

Foto: Archiv.

So konnte Schumacher, der die Reihe Lit Mix mit Anita Rosenberg und Susanne Kappel organisiert, neben Christiane Strobel als Märchenerzählerin und Ulrike Engels-Koran als Anbieterin einer Schreibwerkstatt vier jugendliche "Poetry Slammer" in die "Event-Reihe" einbinden.

Bevor der Poetry-Slam jetzt im Exit über die Bühne ging, trafen sich Leona Seifert aus Kapellen, Fabienne Azmani aus Sonsbeck und Celine Röös aus Vynen zu Workshops. Zu diesen drei jungen Damen im Alter von 13 bis 16 Jahren gesellte sich am Veranstaltungstag noch der 17-jährige Tarek Lawrence Ruiz. Alle vier trugen je zwei Texte vor. In der ersten Runde begab sich Leona auf als Seifenblase eine "Traumreise". Fabienne ließ ihren Gedanken zum Thema "Zeit" freien Lauf, und Celine zitierte Verse aus einem Liebesbrief an ihren künftigen Mann. Tarek brachte seine Gedanken zu alltäglichen Dingen in Rap-Form auf die Bühne: "Jeder von uns macht Fehler, aber wir sind unendlich dankbar, wenn ihr sie uns verzeiht!"

Nach einer Pause kamen die jungen Künstler ein zweites Mal auf die Bühne. Tarek erbat sich von seinen ausländischen "Brüdern" mehr Respekt gegenüber den Deutschen, Celine las aus ihrem Tagebuch als Schülerin vor, Fabienne malte sich ihre Reise nach Kenia in allen Facetten aus, und Leona gewährte Einblick ins Leben eines Busfahrers, der seinen Beruf zu lieben begann.

Die Texte mussten selber geschrieben sein, der Vortrag durfte nur gut fünf Minuten dauern, und Requisiten und Verkleidungen sind verboten. Eines der wichtigsten Anliegen von Poetry Slams brachte Schumacher, der die zweistündige Veranstaltung mit Charme und Humor moderierte, auf einem Holztäfelchen zum Ausdruck: "Respect the poet!" Und das taten die vielen Zuschauer auch. Die sieben Jury-Mitglieder verteilten ihre Punkte derart, dass das Publikum ihnen zustimmen konnte. Fabienne und Celine Punkt zogen ins Finale ein.

Der finale Applaus gestaltete sich bei den beiden jungen Frauen derart gleich, dass Schumann zur "Schinken-Abstimmung" aufforderte. Letztlich klatschten die Zuschauer für Fabienne stärker als für Celine, während Schumacher das Wort "Schinken" sprach.

Fabienne hatte als U20-Poetry-Slam-Stadtmeisterin das letzte Wort: "Es war eine schöne und lehrreiche Zeit mit euch. Vielen Dank." Sie freut sich nun in Kürze auf ihre Teilnahme Poetry-Slam für Erwachsene.

(RP)
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