Xanten Polizisten mit direktem Draht zum Bürger

Xanten · Andreas Schlicht und Bernd Holtermann sind die beiden neuen Bezirksbeamten in Xanten und Alpen. Wichtig für die Hauptkommissare ist der persönliche Kontakt mit den Menschen.

 Die neuen Bezirksbeamten: Andreas Schlicht (links) ist für Alpen zuständig, Bernd Holtermann wird in Xanten unterwegs sein.

Die neuen Bezirksbeamten: Andreas Schlicht (links) ist für Alpen zuständig, Bernd Holtermann wird in Xanten unterwegs sein.

Foto: Armin Fischer

Der Volksmund nennt sie "Dorfsheriff", Bezirksbeamte der Polizei, die jeder kennt und die sich vor Ort bürgernah um die Belange und die Sicherheit der Bevölkerung kümmern. In Xanten war das Klaus Kurmann, in Alpen Willi Küppers, beide werden in diesem Monat in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Mit Andreas Schlicht für Alpen (51 Jahre) und Bernd Holtermann für Xanten (54 Jahre) wurden gestern in der Xantener Polizeiwache ihre Nachfolger vorgestellt.

Die beiden Polizeihauptkommissare verfügen über eine lange Berufserfahrung und das ist in ihrem neuen Aufgabenbereich auch nötig. Denn vom Verkehrsunterricht an Schulen und Kindergärten über die Kontrolle bei Schützenfesten und Martinsumzügen bis hin zur Vollstreckung kleinerer Haftbefehle erwartet sie ein breites Spektrum. Weil Bürgernähe in diesem Betätigungsfeld ganz groß geschrieben wird, werden sie von ihren Vorgängern offiziell bei ihren künftigen Ansprechpartnern vorgestellt. Der persönliche Kontakt ist ganz wichtig, weiß Andrea Margraf von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde: "Der Bezirksbeamte ist praktisch ein Polizist zum Anfassen."

Neben einem großen Maß an Berufserfahrung setzt die Polizei bei Bezirksbeamten auf Kontinuität. "Es ist vor allem für die Kleinen wichtig, dass wir vom Kindergarten an der durchgehende Ansprechpartner für sie sind", sagt Andreas Schlicht. Die örtlichen Gegebenheiten sind beiden aus jahrelangem Streifendienst bekannt, was den zwischenmenschlichen Umgang betrifft, müssen sie sich umstellen. "Das ist eine völlig andere Tätigkeit. Man kennt die Leute mit der Zeit namentlich, da ist eine ganz andere Ansprache möglich. Wenn es sein muss, kann man den einen oder anderen auch mal verbal in den Hintern treten" erklärt Andreas Schlicht. Kumpanei will der zweifache Familienvater aber gar nicht erst aufkommen lassen. "Das ist auch ein Grund dafür, dass ich als Xantener nach Alpen wollte. Wenn im Einzelfall polizeiliche Maßnahmen getroffen werden müssen, werden die auch getroffen, ob man sich nun kennt oder nicht", sagt Schlicht.

Nicht selten kommen die beiden mit den Menschen in den Orten ins Gespräch. Bernd Holtermann kann dann besonders viel erzählen. Der gebürtige Klever ist viel herum gekommen. Nach seiner Tätigkeit als Ermittlungsbeamter beim Zollfahndungsamt machte er die Ausbildung zum Polizisten und verrichtete seinen Dienst dann in der berühmten Davidwache an der Hamburger Reeperbahn. Vor 21 Jahren kam er zurück an den Niederrhein, fuhr Streife in drei Schichten. Zumindest die Nachtschicht fällt jetzt weg. Das eigentliche Motiv von Holtermann, sich auf den Dienstposten zu bewerben, war jedoch ein ganz anderes. Holtermann: "Der direkte Umgang mit den Menschen macht mir sehr viel Spaß."

Die Freude an der neuen Aufgabe steht beiden ins Gesicht geschrieben. Kein Zweifel: Sowohl in Alpen als auch in Xanten dürfen sich die Menschen auf einen "Dorfsheriff" mit Herz freuen.

(RP)
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