Sonsbeck Postkarten erzählen alte Geschichten

Sonsbeck · Thomas und Christiane Grütters, die die umfangreiche Sonsbeck-Postkartensammlung von Theo Laakmann übernommen haben, zeigen im Gerebernushaus und in der Kapelle wieder eine Ausstellung mit Exponaten.

 Thomas, Lotte (9), Christiane und Mats (6) Grütters zeigen Exponate der Postkartenausstellung, die am Samstag eröffnet wird.

Thomas, Lotte (9), Christiane und Mats (6) Grütters zeigen Exponate der Postkartenausstellung, die am Samstag eröffnet wird.

Foto: Armin Fischer

Das Gerebernushaus - einst Krankenhaus, heute Seniorenheim - war in früheren Zeiten eines der meistgewählten Postkartenmotive der Gemeinde Sonsbeck. Unter anderem dadurch bedingt, dass das Krankenhaus auch eine Station für Kuraufenthalte hatte. "Dort erholten sich vielfach Bergleute mit Lungenschäden, die Grüße nach Hause geschickt haben", berichtet Thomas Grütters. Er muss es wissen. Denn vor einigen Jahren übernahmen Thomas und Christiane Grütters die umfangreiche Sonsbeck-Postkartensammlung von Theo Laakmann (wir berichteten). Seither initiiert das Ehepaar in Kooperation mit dem Verein für Denkmalpflege Sonsbeck immer wieder themenbezogene Ausstellungen, um die Karten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In der kommenden Ausstellung werden Sonsbecks Ursprünge schwerpunktmäßig in den Fokus genommen. Das Dreier-Ensemble Römerturm, Gerebernushaus und Gerebernuskapelle ist eine Thematik, die es Thomas Grütters besonders angetan hat. "In dieser Region bin ich aufgewachsen", erzählt der Gärtnermeister.

Seit rund einem Jahr beschäftigen den Sonsbecker die Vorbereitungen bereits. "Die Ausstellung wird etwas umfangreicher als die bisherigen", erklärt er. 22 Rahmen mit 40 Motiven sind geplant. Ausgestellt werden die Exponate im Gerebernushaus sowie in der St.-Gerebernuskapelle. Zweigeteilt wurde aus gutem Grund. Einige der Motive zeigen den Innenraum der Kapelle. So beispielsweise auch ein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes Kirchenfenster des Kevelaerer Künstlers Friedrich Franz Maria Stummel.

Um den Betrachtern den direkten Vergleich der Vergangenheit mit dem Ist-Zustand an Ort und Stelle zu ermöglichen, werden diese Postkarten in der Kapelle präsentiert, während die Außenansichten aller drei Gebäude in den Räumlichkeiten des Seniorenheims gezeigt werden. Wie gewohnt liegt der Tenor der Ausstellung nicht auf einer Vielzahl an Karten, sondern auf ausgewählte Stücke, die die Geschichte der Gebäude erzählen.

So kann man anhand des Daches des Römerturmes - es stürzte circa 1920 ein, ein neues Dach kam erst in den 80ern - die Karten zeitlich einsortieren. Die älteste Karte der Ausstellung ist auf 1902 datiert, eine farbige Ansicht von Sonsbeck. Darauf ist auch das damals erst 14 Jahre alte Krankenhaus, es wurde 1888 erbaut, abgebildet. Eine andere Karte zeigt Bischof Graf von Galen 1943 mit Kommunionkindern vor dem Krankenhauseingang.

Ganz bewusst habe er auch Postkarten "jüngeren" Datums hinzugenommen, deren Ansichten vielen Sonsbeckern noch vertraut sein dürften. "Die Ausstellung ist interessanter, wenn sich die Leute selber an die Motive noch erinnern können", ist der zweifache Vater überzeugt.

Vom kommenden Wochenende, 9. und 10. September, an werden die Postkarten zwei Wochen lang in der St. Gerebernuskapelle sowie im Gerebernushaus von 10 bis 18 Uhr zu sehen sein. Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 9. September, um 15.30 Uhr in der Kapelle mit einer kurzen Ansprache von Pastor Günter Hoebertz. Anschließend freuen sich die Initiatoren auf regen Austausch mit den Besuchern. Vielleicht können dann auch noch fehlende Namen der Kommunionkinder auf der Postkarte ergänzt werden.

(rim)
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