Xanten Projekt führt Generationen zusammen

Xanten · Im Seniorenzentrum St.-Elisabeth-Haus erhielten 16 Placidahaus-Schüler praktischen Einblick in die Arbeit.

 Sara Hoffmann (18) bei Tischtennisball-Übungen mit den Senioren, ihre Klassenkameraden machen Sitz-Gymnastik.

Sara Hoffmann (18) bei Tischtennisball-Übungen mit den Senioren, ihre Klassenkameraden machen Sitz-Gymnastik.

Foto: arfi

Bei einem Projekttag im Seniorenzentrum St.-Elisabeth-Haus erhielten 16 Unterstufen-Schüler des Berufskollegs Placidahaus Xanten (BKX) Einblick in die Arbeit mit älteren Menschen. Aufgeteilt in zwei Gruppen gestalteten die Auszubildenden mit Liedern, Spielen und Gymnastikübungen den Nachmittag der Bewohner und sammelten dabei praktische Erfahrungen für ihren Werdegang zu Sozialassistenten.

Bereits seit vier Jahren ist der Projekttag im Seniorenzentrum Bestandteil der zweijährigen Schulausbildung, die die Erlangung von pädagogischen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Grundkompetenzen zur Übernahme grundlegender Aufgaben in pflegerischen Einrichtungen zum Inhalt hat. "Schule ist ja eine Sache, der Projekttag aber verleiht den Schülern dank der praktischen Arbeit einen großen Motivationsschub", erklärte Projektorganisatorin Tanja Rose. "Es geht dabei vor allem um Begegnungen. Die Schüler lernen einfach mal den Umgang mit älteren Menschen kennen, verlieren dabei Berührungsängste und merken, ob ihnen die Arbeit liegt oder eben nicht", ergänzte sie.

Nach einer ersten Vorstellungsrunde hatten die Auszubildenden eine Woche lang Zeit, ihre schon erarbeiteten Ideen für den Nachmittag nochmals zu optimieren. Hilfe kam auch von bereits Praktikums erfahrenen Mitschülern wie Sara Hoffmann. "Ich wusste zum Beispiel, dass die Bewohner gerne Lieder singen und Gedächtnisspiele machen. Und natürlich durften die Aufgaben nicht laufintensiv sein", sagte die 18-Jährige. Stattdessen hat sich die Gruppe kurzweilige Sitzgymnastikübungen, ein Quiz und Balancespiele mit einem Golfball ausgedacht. "Ich finde die Arbeit mit älteren Menschen toll. Man kommt aus dem Haus und weiß, man hat etwas Gutes gemacht. Auch die Dankbarkeit der älteren Leute ist einfach erfüllend", so das Mädchen.

Diese Dankbarkeit kennt auch Irmgard Brenscheidt, Leiterin des Sozialen Dienstes. "Für viele Bewohner stellen die Schüler tatsächlich eine Art Enkelersatz dar. Grundsätzlich entwickeln sich sehr positive und individuelle Gespräche. Manchmal halten die Kontakte sogar über das Projekt hinaus." "Es ist ein Austausch der Generationen, bei dem beide Seiten profitieren", verdeutlichte Brenscheidt. Letztlich profitiert auch das Seniorenzentrum. Denn die frischen Ideen der Schüler beeinflussen den Alltag im Haus nicht selten nachhaltig. "Es ist erstaunlich, wie viele schöne und kreative Ideen die Schüler in einer Woche erarbeitet haben. Es gibt eigentlich jedes Jahr einen originellen Einfall, den wir in unseren Alltag integrieren", resümierte Brenscheidt.

(beaw)
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