Sonsbeck Rat stimmt über Resolution ab

Sonsbeck · Grundschule Sonsbeck: Die Gemeinde reagiert auf die Sorgen von Eltern. Die Landesregierung soll aufgefordert werden, sich um eine Verbesserung der Lehrersituation zu kümmern.

Wie im Schulausschuss Anfang Februar beschlossen, soll der Rat eine Resolution zur Situation der Grundschulen im Land verabschieden. Im Ausschuss hatten Eltern von Schülern der Grundschule Sonsbeck ihrem Unmut Luft gemacht, weil es ihrer Meinung nach zu wenige Lehrer an der Schule (wo zwei Lehrerinnen langzeiterkrankt sind) gibt.

"Der Rat der Gemeinde Sonsbeck fordert die Landesregierung mit Nachdruck auf, die Bedenken der Eltern und Bürger der Gemeinde Sonsbeck ernst zu nehmen und sich umgehend für eine verbesserung der Lehrersituation an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen und insbesondere im Kreis Wesel" einzusetzen, heißt es in dem Entwurf der Resolution, der dem Rat vorgelegt wird. Drei Maßnahmen zur einer Besserung der Situation werden genannt:

1. Verzicht auf die Abschaffung des Lehrervertretungspools für die Grundschulen des Kreises Wesel.

2. Absenkung der Klassenfrequenzrichtwerte für Klassen mit integrativer Beschulung und sonderpädagogischer Förderung.

3. Zusätzliche Bereitsstellung von Lehrerstunden für die individuellen Förderung von Schülern und die Erteilung von Förderunterricht.

Keine Spielräume

In der Begründung wird auf Engpässe bei der Unterrichtserteilung hingewiesen. Rein rechnerisch sei die Grundschule ausreichend mit Lehrern besetzt, "aber ohne Spielräume": "Derzeit reichen die zugeteilten Lehrerstunden gerade aus, die nach dem Lehrplan vorgesehene Mindestunterrichtsstundenzahl zu erteilen." Um die Schüler wie im Schulgesetz gefordert individuell zu fördern, müssten aber wöchentlich zwei bis drei Stunden Förderunterricht erteilt werden. Die sei ohne entsprechende zusätzliche Lehrerstunden nicht möglich.

Da für das neue Schuljahr 90 Anmeldungen vorliegen, so heißt es in dem Entwurf weiter, müssen an der Sonsbecker Grundschule entsprechend den geltenden Richtwerten drei erste Klassen mit je 30 Schülern gebildet werden. Bei dieser Klassenstärke sei die integrative Förderung von Kindern im "Gemeinsamen Unterricht" (die Schule nimmt am Projekt "Inklusion" teil) nur bedingt leistbar: "Hier muss dringend eine spürbare Absenkung des Klassenfrequenzrichtwertes erfolgen."

Verschlechterung zu erwarten

Durch die geplante Abschaffung des Lehrervertretungspools im Kreis Wesel werde sich die Situation spürbar verschlechtern, "weil nicht besetzte Stellen (Langzeiterkrankungen, Sabbatjahr, Elternzeit) dann nur noch aus der allgemeinen Lehrerversorgung des Kreises Wesel abgedeckt werden können". Diese liegt laut Stellenplan zwar bei 103 Prozent. Allerdings stelle sich die Frage, wie viele Lehrer wegen Erkrankungen und sonstiger Gründe derzeit fehlen. "Nach Abzug dieser Stellen sähe die Situation im Kreis Wesel und wahrscheinlich im gesamten Land sicherlich anders aus", so der Entwurf.

(RP)
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