Xanten Rheinbrücke: Süd-Umgehung naht

Xanten · Wichtiger Schritt für Weiterbau der B 58n von der Rheinbrücke durch Weseler Stadtgebiet. Bezirksregierung Düsseldorf hat den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Doch es bleibt die Möglichkeit zu klagen.

 Wo jetzt auf der Büdericher Insel lediglich ein neues Geländer nahe der Rhein- und der Lippebrücke (l.) in die Landschaft ragt, wird die B 58-Südumgehung ansetzen.

Wo jetzt auf der Büdericher Insel lediglich ein neues Geländer nahe der Rhein- und der Lippebrücke (l.) in die Landschaft ragt, wird die B 58-Südumgehung ansetzen.

Foto: Ekkehart Malz

Autofahrer, die regelmäßig zu den Stoßzeiten von Büderich aus über die Rheinbrücke nach Wesel müssen, wird's hoffnungsvoll stimmen: Der nächste große Schritt zur neuen B 58-Südumgehung ist getan. Die wird die Rheinquerung erhebliche von West nach Ost erheblich flüssiger gestalten. Längst überfällig und deshalb umso erleichterter überbrachte Landtagsabgeordneter Norbert Meesters (SPD) die frohe Kunde, dass die Bezirksregierung Düsseldorf jetzt den Planfeststellungsbeschluss erlassen hat.

Dorothee Grindig, Sprecherin der Bezirksregierung, bestätigte dies auf Anfrage unserer Redaktion: "Derzeit werden die Unterlagen zusammengestellt, damit diese in Kürze zur allgemeinen Einsichtnahme ausgelegt werden können." Laut Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (SPD) wird dies vom 15. bis 28. März bei der Stadt Wesel der Fall sein.

"Sofern keine Klagen kommen, wird die Bauvorbereitung fortgesetzt. Ob noch im Sommer der erste Spatenstich erfolgen kann, muss man abwarten", sagte Meesters. Dazu werde die offizielle Zusage des Bundesverkehrsministers benötigt. Vom Land würden alle erforderlichen Formalitäten vorbereitet, damit keine Verzögerungen entstehen. "Ich freue mich, dass endlich Bewegung in die lang geplante Maßnahme kommt", sagte der SPD-Abgeordnete aus Wesel.

Beim Landesbetrieb Straßen liegt der Beschluss, der einer Baugenehmigung gleichkommt, bereits vor. Sprecher Gregor Hürter wies gleichfalls auf Klagemöglichkeiten im Zuge der Offenlage hin. Diese Klagen hätten nicht zwingend aufschiebende Wirkung und würden aber nicht zwangsläufig zu vorläufigen Baustopps führen. Strittig sind bekanntlich Details bei der Trassenführung über den Fusternberg. Zuletzt war eine Planänderung zum Erhalt einer Kräuter-Gärtnerei an der Schermbecker Landstraße (B 58) erforderlich geworden.

Im Zuge der neuen Rheinquerung ist der Teilabschnitt Südumgehung mit dem Brückenschlag durchaus vergleichbar. Er könnte diesen bei Aufwand und Kosten gar übertreffen. Rund 80 Millionen Euro sind veranschlagt. Wo die Umgehung ansetzt, ist sichtbar: An der Rheinbrücke ragt kurz vor der Lippe ein Stummel Straße ins Nichts. Von hier aus wird die Trasse über das Bett des eigens verlegten Flusses gelegt und zunächst ein Anschluss an die B 8 (Willy-Brandt-Straße) geschaffen. Die wird dabei ebenso unterquert wie die parallel verlaufende Bahnstrecke Emmerich - Oberhausen. Die weitere Planung sieht vor, dass die B 58n durch einen Tunnel über den Fusternberg führt und in Troglage auf die alte B 58 (Schermbecker Landstraße) trifft. Hier geht es links Richtung City, geradeaus nach Norden und rechts zur A 3-Auffahrt.

Projektleiter Heinz-Gerd Biewald von Straßen.NRW geht davon aus, dass die Bauarbeiten mindestens drei Jahre dauern. Flankierend wäre unter anderem die B 8 Richtung Dinslaken zu ertüchtigen und an der B 70 bei Brünen ein neuer A 3-Anschluss zu schaffen.

(RP)
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