Xanten Richtfest für neue APX-Verwaltungsbüros

Xanten · Xantens Altertumsforscher können sich freuen. Der Neubau für die Verwaltung und das Fundmagazin des Archäologischen Parks nimmt Gestalt an. Komplikationen gab es bisher nicht. Im Gegenteil.

 Zimmermann Paul Grote sprach den Richtspruch auf dem Dach des neuen Verwaltungsgebäudes.

Zimmermann Paul Grote sprach den Richtspruch auf dem Dach des neuen Verwaltungsgebäudes.

Foto: Armin Fischer

Das Wetter war wie bestellt. Pünktlich zum Richtspruch legte sich der Sonnenschein über die kargen Fassaden der neuen Verwaltungsbüros des Archäologischen Parks Xanten (APX). Am Erprather Weg entstehen bis Ende 2015 die neuen Dienststellengebäude des APX. "Der gesamte Park ist für unsere Stadt ein echtes Juwel", sagte Bürgermeister Thomas Görtz über die Arbeiten der Bauherren. LVR-Dezernentin Renate Hötte schloss sich dem Lob an und betonte, dass bei der Auswahl der Materialien und Technik auf Nachhaltigkeit geachtet werde. Der Gebäudekomplex sei barrierefrei und behindertengerecht geplant.

Auf knapp 5000 Quadratmetern entstehen im ersten Bauabschnitt neben dem eigentlichen Verwaltungsgebäude (1600 Quadratmeter) des APX ein für Besucher begehbares Fundmagazin samt Remisen, Räume für die Fundbearbeitung und eine Restaurierungswerkstatt (3200 Quadratmeter). Die Bauarbeiten laufen seit März 2014. In einem zweiten Bauabschnitt ist die Errichtung eines Entdeckerforums geplant. Insbesondere Schulklassen sollen sich dort interaktiv mit Fundobjekten auseinandersetzen können.

"Wir wollen den Menschen zeigen, was wir hier machen", sagte Martin Müller, Dienstellenleiter des APX. Eine Besonderheit des neuen Forums soll sein, dass die Besucher die wertvollen Fundstücke auch anfassen dürfen. "In anderen Museen wäre das undenkbar", erklärte Müller. Wann mit dem Bau des Entdeckerforums begonnen werden könne, sei noch nicht beschlossen.

Das Fundmagazin für archäologische Stücke ist an einen Wissenschaftsbereich angegliedert. Im Erdgeschoss entstehen klimatisierte Räume für Metallfunde und ein Gefriermagazin für sensible Stücke aus Holz, Leder oder Stoff. Das Depot wird als sogenannte Blackbox angelegt, also als fensterloses Gebäude ohne Tageslichtöffnungen. Dank einer speziellen Isolierung sollen Temperaturschwankungen von außen kaum Auswirkung auf die Temperatur im Inneren haben, um so die Fundstücke nicht zu gefährden.

Von dem neuen APX-Bau verspricht sich der Landschaftsverband Rheinland eine Erleichterung für die Mitarbeiter. So sind beispielsweise viele Abteilungen ebenerdig miteinander verbunden, so dass Fundstücke bequem über Rollwagen durch die Anlage transportiert werden können.

Laut derzeitiger Kostenberechnung soll der neue APX-Komplex rund 16,1 Millionen Euro verschlingen. Teile des Baus - in erster Linie die für Besucher begehbaren Magazinbereiche - werden vom Land NRW mit insgesamt 1,05 Millionen Euro gefördert. Bisher deute nichts darauf hin, dass sich die Kosten deutlich erhöhen könnten, sagte Renate Hötte. Für die Bauherren läuft demnach alles wie geschmiert. Besser noch: An vereinzelten Stellen haben Arbeiter sogar kleine Stücke aus der Römerzeit, vielleicht sogar aus der Zeit davor, entdeckt.

Bevor in den kommenden Tagen die Fenster für den Komplex verbaut werden sollen, heißt es für alle Beteiligten aber zunächst: "Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhet die geübte Hand. Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land."

(RP)
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