Xanten Rotary-Party für Sprachprojekt

Xanten · Tanzen, Spaß haben und zeitgleich etwas Gutes tun konnten am Samstag die Gäste der Sommerparty des Rotary Clubs (RC) Xanten im Plaza del Mar. Weit über 200 Gäste waren zu der Benefizparty gekommen und unterstützten damit das Projekt "Sprache verbindet".

 Gute Laune und viel Musik: der Rotary Clubfeierte im Plaza del Mar.

Gute Laune und viel Musik: der Rotary Clubfeierte im Plaza del Mar.

Foto: arfi

Seit fünf Jahren bereits hilft der Xantener Club mit dem Projekt Grundschulkindern aus ausländischen Familien, die deutsche Sprache zu erlernen. Dabei besuchen junge Sprach-Scouts, meist Schüler aus der Oberstufe des Stiftsgymnasiums oder des Berufskollegs Placidahaus, die Sechs- bis Zehnjährigen zu Hause und führen sie so in gewohnter Umgebung spielerisch an die neue Sprache heran. "Dadurch, dass die Sprach-Scouts in die Familien reingehen, fühlen sich die Kinder schnell gut aufgehoben", erklärte der stellvertretende Präsident Peter Giesen. "Sie erfahren es als Wertschätzung, dass für sie jemand vorbeikommt", ergänzte er.

Auch das noch junge Alter der Scouts begünstige die schnelle Vertrauensfindung, einen lockeren Umgang miteinander und somit den Spaß am Lernen, so Giesen. "Da der Altersunterschied nicht so groß ist, finden die Scouts trotz Sprachbarriere leicht Zugang zu den Kindern", erklärte er. "Außerdem seien die Jugendlichen Feuer und Flamme für die Arbeit.

Wie sehr die Sprach-Scouts für die Aufgabe brennen, wurde nicht zuletzt an den beiden Schwestern Laura (18) und Rosa (16) Hainz deutlich, die bei der Benefizparty von ihren Erfahrungen berichteten. "Man merkt von Stunde zu Stunde, wie sich die Sprachkenntnisse der Kinder verbessern", erzählte Rosa. Sie betonte: "Die Arbeit ist nicht nur interessant und wichtig, sondern sie macht auch einfach großen Spaß." Das Wichtigste, so erklärten die Schwestern, sei nämlich zu spielen, spielen und nochmals spielen. "Es geht darum, dass die Kinder den Sprachunterricht nicht als Schule empfinden, sondern Freude am Lernen und der deutschen Sprache haben", erklärte Laura. Dabei müssen die Scouts allerdings auch Kreativität beweisen. Mal wird ein Memory-Spiel zur Übung genutzt, mal geht es mit einem Fotoapparat durchs Haus, um zu jedem Buchstaben einen passenden Gegenstand abzulichten. "Irgendwann bringen die Kinder sogar selbst Ideen ein", sagte Rosa.

Generell baue man mit der Zeit eine enge Bindung zu den Kindern und der Familie auf, so die Mädchen. "Mein schönstes Erlebnis war, als meine Schülerin eins sagte, sie wünschte, ich wäre ihre Schwester", erzählte Laura. "Da kriegt man einfach Gänsehaut", betonte sie.

Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch den Eintrittspreis zur Sommerparty sowie eine Verlosung.

(beaw)
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