Xanten Sauna ist angezählt: Dienstag ist endgültig Schluss

Xanten · Das "mobile Inventar" soll auf einem öffentlichen Flohmarkt im Umkleidebereich am 9. und 10. Mai verkauft werden.

Die Sauna ist angezählt: Am Dienstag, 31. März, ist zum letzten Mal Frauentag, dann schließt die FinnWell im (ehemaligen) Nibelungenbad endgültig ihre Türen - und der Abrissbagger wird anrollen, um den gesamten Bad-Komplex nach 33 Jahren dem Erdboden gleichzumachen. Noch einmal werden in der Kelo-Außensauna Aufgüsse zelebriert. Um 21 Uhr ist dann der letzte Aufguss.

Damit wird ein Schlussstrich gezogen unter eine traurige Geschichte, die vor sieben Jahren begann. Im Herbst 2008 wurden die überdachte Spaßbadelandschaft und das beheizte Wellenfreibecken des Nibelungenbades bereits geschlossen, in dem leeren Schwimmbecken im Bad richtete eine Künstlerin ihr Atelier ein. Die Finanzen waren damals Grund dafür, das Nibelungenbad zum Auslaufmodell zu erklären. Die Gesellschafter des Freizeitzentrums Xanten hatten "das Angebotsprofil und das regionale Marktumfeld analysieren" lassen. Dabei, so Andreas Franken in einer Pressemitteilung, sei klargeworden, dass der Fokus des Freizeitzentrums Xanten auf dem sogenannten 'Sommer-Sonne-Strand- und Wassersport-Bereich' liegt. Das inzwischen überalterte Bad, in das zudem hohe Summen hätten investiert werden müssen, passte nicht mehr hierzu.

Man habe, so heißt es weiter, "verschiedenste Möglichkeiten einer weiteren Nutzung des Gebäudes untersucht". Keines der Konzepte sei jedoch dem Anspruch an einen langfristig auch wirtschaftlich ausgeglichenen Betrieb gewachsen gewesen.

Die Sauna hatte Schonfrist. 2013 entschied dann der Verwaltungsrat des Freizeitzentrums Xanten, auch den Saunabetrieb ab dem Jahr 2014 nicht mehr weiter aufrecht zu erhalten. Daraufhin sprang die Stadt Xanten als eine der drei Gesellschafterinnen des Freizeitzentrums ein, übernahm für mein Jahr die Betriebskosten der Sauna. Das Jahr ist am 31. März um.

Betriebsbedingte Kündigungen mussten dennoch nicht ausgesprochen werden: Alle Mitarbeiter des Bades konnten Tätigkeiten im Bereich Sauna, Strandbad oder Wassersport übernehmen. Auch die Schließung der Sauna sei sozialverträglich abgelaufen: Alle fest angestellten Saunameister haben inzwischen neue Arbeitsplätze gefunden. Der Saunabetrieb wurde in den letzten Monaten durch Fremd-personal der Städtischen Bäder Wesel Gesellschaft im Rahmen eines Personal-Kontraktes aufrechterhalten.

Bevor jedoch die Abrissbagger anrücken, muss ausgeräumt werden. Das lose Inventar des Saunabereiches soll auf einem öffentlichen "Flohmarkt" verkauft werden. Ab Montag, 20. April, wird online eine Liste des Großinventars veröffentlicht, auf das Interessenten ihre Kaufabsicht per E-Mail abgeben können. Am 9. und 10. Mai wird das "mobile Inventar" bei einem "Flohmarkt" im Umkleidebereich und Mehrzweckraum zum Kauf angeboten.

Mit der Schließung der Sauna ist der Weg frei für eine Neugestaltung der Freizeitanlagen an der Xantener Südsee in Wardt. Das Bad wird abgerissen, die 80 hochstämmigen Bäume auf dem Parkplatz gefällt, die Fläche zum Bauland gemacht, 14 Grundstücke sind geplant.

Auch das Eingangsgebäude des Strandbades wird abgerissen; an seine Stelle kommt ein Ersatzbau, "der technische und administrative Einrichtungen zusammenfasst". Dazu gehört neben der Kasse und dem Eingang des Strandbades auch ein neues FZX Info-Center. Baubeginn ist nach der Sommersaison 2015.

(RP)
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