Xanten Schönes Duett von Orgel und Trompete

Xanten · In einem Konzert im Xantener Viktor-Dom überzeugten die Musiker durch ein hervorragendes Zusammenspiel.

 Uwe Komischke, Professor für Trompeter in Weimar, begeisterte im Xantener Dom.

Uwe Komischke, Professor für Trompeter in Weimar, begeisterte im Xantener Dom.

Foto: Ostermann

"In dir ist Freude" war das Thema eines Konzerts im Xantener Dom mit den Solisten Uwe Komischke (Trompete) und Thorsten Pech (Orgel). Während Komischke seit 1997 als Professor für Trompete an der Hochschule für Musik in Weimar lehrt, ist Pech seit nunmehr inzwischen 40 Jahren als Konzertorganist, Dirigent, Chorleiter und Kantor tätig.

Mit Georg Philipp Telemann, der als wichtiges Bindeglied zwischen Hochbarock, dem "galanten" Stil und damit den Übergang zur Klassik vorbereitete, eröffneten die Musiker das glanzvolle und prächtige "Concerto für Trompete und Orgel". Der Trompeter entlockte seinem Instrument mit jeweils bemerkenswerter intonatorischer Sicherheit einerseits die gewohnten und charakteristischen festlich-strahlenden Klänge, verlieh ihnen aber auch den Ausdruck des Lyrischen.

Diese musikalische Vielfalt kam auch in den Orgelregistern zur Geltung. Jeder Satz entführte den Hörer in eine neue klangliche Welt, die von Feierlichkeit und Kantabilität bis hin zur naiven Verspieltheit reichte. Gaspard Correttes Kyrie aus der "Messe im 8. Ton" wirkte kraftvoll und melodiös. Im Kyrie "Cromorne en taille" zeigte sich das Zungenregister Krummhorn dominant. Für Orgel und Corno da caccia, einem Blechblasinstrument, das der Gruppe der Horninstrumente entstammt und aus dem Italienischen übersetzt "Jagdhorn" bedeutet, hat Johann Joachim Quantz drei Sätze seines "Concertos" geschrieben. Hier überzeugte das musikalische Zusammenspiel der beiden Solisten. Sehr differenziert, fein und konzentriert erklang die Begleitung der Orgel, die damit ein sehr solides und kräftiges Fundament bot. Komischkes Ansatz zeichnete sich durch einen sehr zarten und feinsinnigen Ton und eine gut differenzierende Artikulation aus.

Aus den "Zwölf Meditationen" von Josef Gabriel Rheinberger, der als bedeutender Repräsentant einer vielfältigen Musikkultur am Ende der klassisch-romantischen Epoche gilt, spielte Pech das "Tema variato Op. 167". Mit leisen Flöten und einer strukturierten Tonfolge erlebten die Zuhörer eine eher meditative und besinnliche Komposition des entschiedenen Klassizisten. Eine sehr harmonische, wohlklingende "Nocturno für Corno da Caccia und orgel" gab es von Franz Strauss, einem Sohn von Richard Strauss, zu hören. Die Variationen über den Choral "In dir ist Freude" zum Abschluss des Konzerts wurde 2015 von Thorsten Pech für Trompete und Orgel komponiert. Den Zwiespalt von Freude und Leid, von Jubel und Schmerz, von Zerrissenheit und Trost nahm das Werk auf und formte sie zu einem Gesamtbild, in durchaus "gemäßigter moderner" Tonsprache.

(usp)
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