Xanten Schüler greifen zu Bohrer und Hammer

Xanten · Am Stiftsgymnasium stellten rund 250 Kinder der fünften und sechsten Klassen die Ergebnisse der AG-Arbeit vor.

 In der Arbeitsgruppe Werken wird Lehrer Christoph van Kempen, der sonst Latein und Sport unterrichtet, zum Fachmann für Holzbearbeitung. Sara, Zoe und Carolin (von links) stellen eine glatte Holzoberfläche her.

In der Arbeitsgruppe Werken wird Lehrer Christoph van Kempen, der sonst Latein und Sport unterrichtet, zum Fachmann für Holzbearbeitung. Sara, Zoe und Carolin (von links) stellen eine glatte Holzoberfläche her.

Foto: Armin Fischer

"Wir möchten individuelle Fähigkeiten entdecken und Talente fördern. Dafür bieten wir die Wahlpflicht AG Entwickeln und Gestalten an", erklärt Franz-Josef Klaßen, Leiter des Xantener Stiftsgymnasiums. Am Donnerstag präsentierten die rund 250 Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen die Ergebnisse aus einem Jahr kreativer Tätigkeit. Stimmungsvoll eingeleitet wurde die Präsentation von einem Konzert des Schulchores auf dem Schulhof unter der Leitung von Ansgar Schönberner. Im Anschluss begaben sich zahlreiche stolze Eltern und Freunde auf die vom Schulleiter in Aussicht gestellte Erlebnisreise.

Auf die haben sich im vergangenen Jahr bereits ausgiebig die Mitglieder der beiden Naturforscher AG gemacht. "Es gab Exkursionen in die benachbarten Wälder, wir haben an Veranstaltungen auf der Bislicher Insel teilgenommen oder den Terra-Zoo in Rheinberg besucht", erzählt Miriam Wittenhorst. Immer wieder nutzten die kleinen Forscher die Gelegenheit, Erd- oder Wasserproben mitzunehmen, um sie unter dem Schulmikroskop eingehend zu untersuchen. Das Ergebnis konnte sich an diesem Tag sehen lassen: Da tummelten sich Wasserflöhe und kleine Krebse, die selbstverständlich eingehend beschrieben wurden. Um die richtigen Worte ging es den Teilnehmern der AG Kreatives Schreiben. Diese zu finden gestaltete sich angesichts der skurrilen Vorgaben zunächst mal schwer. Bei Themen wie "Ein Tag aus Sicht eines Radiergummis" oder "Was passiert im Kühlschrank, wenn die Tür zugeht" war neben Wortakrobatik ein Höchstmaß an Fantasie gefordert. Aber man wächst bekanntlich an seinen Aufgaben und so entstanden anregende und zum Teil humorvolle Texte. Die Zeit im geschlossenen Kühlschrank etwa nutzen Butter, Käse und Co nach Ansicht der jungen Autoren zur ausgelassenen Party.

In der Turnhalle führte die Bewegung AG unterdessen vor, dass man Salti, Rollen und Jonglagen durchaus zu einer ausgefeilten und musikalisch untermalten Choreographie verknüpfen kann. Neben sportlichen, wissenschaftlichen und feingeistigen Talenten findet auch das goldene Handwerk seinen Platz. Zwischen Kappsäge und Tellerschleifern übertrug sich die Freude von Hobbyhandwerker und Lateinlehrer Christoph van Kempen schnell auf die Mitglieder der Handwerken AG. In der sind die männlichen Teilnehmer übrigens in der Minderheit. "Die Grundtechniken der Holzbearbeitung wie sägen, schleifen oder leimen zu erlernen interessiert hauptsächlich Mädchen. Ich musste am Ende regulierend eingreifen, damit Jungen die Chance hatten, teilzunehmen" so van Kempen. Ein Erlebnis der sensitiven Art boten die Mitglieder der zweiten Naturfreunde AG den Besuchern. Barfuß und mit verbundenen Augen ging es unter fachkundiger Führung über einen besonderen Pfad. "Die Schüler haben aus Tierhaaren, Laub oder Tannenzapfen unterschiedliche Untergründe erstellt. Wer die meisten errät, bekommt was Süßes", versprach Lehrer Axel Fuhrmann.

(erko)
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