Der Versuch, den Himmel auf Erden zu verwirklichen, produziert stets die Hölle: Franz-Josef Klaßen, Direktor des Stiftsgymnasiums zitierte diesen Satz des österreichisch/britischen Philosophen Raimund Popper im Rahmen einer eher ungewöhnlichen Ausstellungseröffnung. Im Mehrzweckraum der Schule erinnern 24 Plakate in der von Gerd Koenen, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Deutschen Historischen Museum herausgegebenen Wanderausstellung "Der Kommunismus in seinem Zeitalter". Zwei Wochen lang können sich vor allem die Gymnasiasten intensiv mit der Oktoberrevolution vor fast genau 100 Jahren und ihre Folgen auseinandersetzen. Die von der Idee des Kommunismus begeistert Revolutionäre versuchten damals, einen neuen Menschen zu prägen, der genau das Gegenteil der mit harter Hand regierenden herrscheden Klasse im Zarenreich sein sollte. Heraus kamen in der damaligen Union der sozialistischen Sowjetrepubliken neuer Terror, neue Angst und neue Despoten. Die Hölle eben, wie Popper es nennt. Die Geschichts-Arbeitsgemeinschaft der Einführungsphase (EP, 10. Klasse) hat sich mit ihrem Lehrer Alexander Kalnins eben auch die Oktoberrevolution zum Thema gemacht. Die elf Schülerinnen und Schüler haben die Ergebnisse ihrer Studien schriftlich festgehalten und betätigen sich in der Ausstellung, die auf den Tafeln mit sehr verständlichen Texten und vielen Bildern aufwartet, als Guides. Auf einer weiteren Stellwand sind die von den Schülerinnen Jule Meyer und Lena Noack zusammengefassten Ergebnisse einer Studienfahrt des Kurses nach Lettland.

Die Ausstellung ist am Freitag, 24. November, auch für alle Interessenten zu sehen - von 15 bis 18.30 Uhr. An diesem Tag ist Elternsprechtag am Stiftsgymnasium.