Xanten Schülerin aus Mexiko in Bönninghardt

Xanten · Daniela Carolina Perez Guerra lebt als Gast des Rotary-Clubs Kamp-Lintfort für ein Jahr am Niederrhein.

 Daniela Perez Guerra mit ihrer Gastfamilie und Edith Catrein-Diering vom Rotary Club Kamp-Lintfort. Auf dem Bild fehlt Anna-Lena Hegmann.

Daniela Perez Guerra mit ihrer Gastfamilie und Edith Catrein-Diering vom Rotary Club Kamp-Lintfort. Auf dem Bild fehlt Anna-Lena Hegmann.

Foto: NN

Der Gegensatz könnte kaum größer sein. Daniela Carolina Perez Guerra kommt aus Monterrey, einer mexikanischen Großstadt. Zurzeit lebt die Austauschschülerin bei Familie Hegmann in Bönninghardt, zwei weitere Familien werden im Laufe des Jahres folgen. "Ist das alles grün hier", staunte die Mexikanerin bei ihrer Ankunft. Daniela Perez Guerra ist über das Rotary-Austauschprogramm, Rotary-Club Kamp-Lintfort, Ende September nach Deutschland gekommen. Noch finden die Unterhaltungen auf Englisch statt, aber das deutsche Vokabular wird täglich größer. Kleine Zettel mit dem jeweiligen Begriff auf Englisch sowie Deutsch, die auf Möbeln und Gegenständen kleben, erleichtern das Lernen. "Ich mag kein Sauerkraut", ist einer ihrer ersten deutschen Sätze, wie die 18-Jährige lachend erzählt. "Deutsch zu lernen ist wirklich hart", erklärt sie. Mit dem Verstehen klappt es in Einzelgesprächen inzwischen ganz gut. In ein paar Wochen werde auch das Sprechen besser klappen, ist sie überzeugt. "Die Deutschen sind ganz anders, als ich gedacht habe", berichtet die junge Frau weiter. Da sie sich die Deutschen ursprünglich in Lederhosen und Dirndl vorgestellt hatte, war ein Besuch beim Xantener Oktoberfest unumgänglich, wie die Hegmanns schmunzelnd berichten.

Seit Mitte Oktober besucht Daniela Perez Guerra das Friedrich-Spee-Gymnasium. In ihrer Heimat hat sie das Abitur bereits in der Tasche, wird nach dem Austausch ein Medizinstudium beginnen. "Die Erfahrungen, die ich hier mache, sind es wert, das Studium um ein Jahr zu verschieben", findet sie. Am Gymnasium führt ihr Stundenplan sie durch viele Jahrgangsstufen. Deutsche Grammatik lernt sie mit den Sechstklässlern, Spanisch und Englisch in der Q2, die anderen Fächer sind über weitere Klassen verteilt, damit der Unterricht auch mit noch fehlenden Sprachkenntnissen nachvollziehbar bleibt.

Im Familienalltag wird derzeit noch sehr viel Englisch gesprochen. "Daniela sollte erst einmal ankommen können und sich wohlfühlen", erklären Tanja und Johannes Hegmann. "Hier lernt jeder von jedem", berichten die Gasteltern lachend. Ihre "vierte Tochter" ist im Alltag überall dabei. So aktiv wie hier in Deutschland sei sie daheim nicht, resümiert Daniela Perez Guerra schmunzelnd. Neben dem Cheerleading in ihrer bisherigen Schule sei eines ihrer Hobbys das Lesen. So stand beim ersten Packen ein kompletter Bücherkoffer auf der Gepäckliste, wie sie lachend erzählt.

Die Familie daheim, die Eltern, die große Schwester und den jüngeren Bruder sowie Hund Milo vermisst sie zwar, aber in ihrer deutschen Familie fühlt sie sich so wohl, dass selbst der Gedanke an Weihnachten sie nicht allzu sehr erschreckt.

"Ich bin wirklich glücklich hier", berichtet sie mit strahlenden Augen. "Es ist so viel besser, als ich dachte. Das wird ein fantastisches Jahr werden."

(RP)
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