Xanten Schülerinnen auf Suche nach der eigenen Identität

Xanten · Religiöse Woche an der Marienschule: Die Klassen 8 und 10 beschäftigen sich intensiv mit Themen ihrer Wahl.

 Wichtige Regel beim offenen Gespräch: "Alles, was in diesem Raum gesagt wird, bleibt auch in diesem Raum".

Wichtige Regel beim offenen Gespräch: "Alles, was in diesem Raum gesagt wird, bleibt auch in diesem Raum".

Foto: Julia Mayer

Jeder kennt sie: Die Frage nach sich selbst, wer man eigentlich ist oder wer man sein möchte. Die Marienschule Xanten möchte Schülerinnen regelmäßig die Möglichkeit geben, sich unter anderem mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Im Rahmen einer religiösen Schulwoche, die von der Evangelischen und der Katholischen Kirche finanziert und angeboten wird, haben Schülerinnen der Klasse 8 und 10 die Möglichkeit, in Gruppen von etwa 15 Personen über Themen ihrer Wahl zu sprechen.

Über die Woche verteilt finden verschiedene Einheiten statt, die von einem Team von Pädagogen und Theologen vorbereitet und begleitet werden. Dabei fungieren sie in erster Linie als Moderatoren und Seelsorger. Eine Gruppe mit Schülerinnen der 8 a hat sich im Laufe der Woche beispielsweise mit dem Thema Liebe, der Frage nach der eigenen Identität, Selbst- und Fremdeinschätzung und Zukunft beschäftigt. Dabei gab es vor allem eine wichtige Regel: "Alles, was in diesem Raum gesagt wird, bleibt auch in diesem Raum." Die Schülerinnen bauen also auf ein großes Vertrauen und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe.

Am Anfang einer jeden Einheit wird zunächst geklärt, wie jede Schülerin sich fühlt und in welcher Stimmung sie sich gerade befindet. Anschließend steht ein Thema im Mittelpunkt, für welches sich die Schülerinnen in der ersten Einheit entschieden haben.

Bei der religiösen Woche geht es um die individuelle Person und die Stärkung der eigenen Persönlichkeit. Deswegen liegt der Fokus auf Themen, mit denen sich die Schülerinnen gerne auseinandersetzen wollen und die im normalen Schulalltag eigentlich nicht besprochen werden.

Außerdem trifft man in der Gruppe auch auf Mitschüler, mit denen man sonst eigentlich nicht so viel zu tun hat, die einem aber trotzdem zuhören und Verständnis zeigen. Donna Krogoll, die erst seit diesem Schuljahr in der Klasse 8a ist, gefiel vor allem, wie offen man auch über belastende Dinge reden konnte, obwohl man sich im Zweifelsfall noch gar nicht so gut kannte. "Im Unterricht bespricht man so etwas ja nicht, und dadurch konnten wir einander auch noch einmal besser kennenlernen", sagt ihre Mitschülerin Helena Mertzen.

Die religiöse Woche wird durch einen Gottesdienst abgerundet. Die verschiedenen Gruppen der Klassen 8 und 10 stellen in Form von Fürbitten und einer Predigt ihre Ergebnisse und Eindrücke den jeweils anderen Gruppen vor. Die Rückmeldungen der Schülerinnen sind durchweg positiv. "Es ist schön, dass so eine religiöse Woche angeboten wird", sagt Marienschülerin Milena Neu.

(RP)
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