Xanten Schwimmer jubeln: Endlich alles trocken

Xanten · Mit zweiwöchiger Verspätung beginnt morgen die neue Hallenbadsaison. Die Arbeiten am Überlaufbecken im Keller hatten sich verzögert.

 Wasser Marsch: Nach den Sanierungsarbeiten im Hallenbad konnten Herbert van Hall (links), Vorsitzender der Schwimmfreunde, und Bäder-Fachmann Dennis Menskens endlich wieder Wasser ins Becken lassen.

Wasser Marsch: Nach den Sanierungsarbeiten im Hallenbad konnten Herbert van Hall (links), Vorsitzender der Schwimmfreunde, und Bäder-Fachmann Dennis Menskens endlich wieder Wasser ins Becken lassen.

Foto: Ostermann

Wasser marsch! Stundenlang sprudelt es aus dem dicken Schlauch. Nur langsam füllt sich das 25-Meter-Becken, das bis zu 3,80 Meter tief ist und damit Sprünge auch vom Drei-Meter-Brett erlaubt. Gut eine halbe Million Liter Wasser, so überschlägt Dennis Menskens, fasst der Pool des Xantener Hallenbades. Das dauert. Aber den "Schwimmfreunden" gibt die Kunde Grund zum Jubeln. Die "Sommerpause" ist beendet. Zwei Wochen später als in den Jahren zuvor.

Die Sanierungsarbeiten, für die die Ferien immer genutzt werden, haben sich diesmal verzögert. Aber morgen können Bademeister Meuskens und seine Mitarbeiter wieder pünktlich ab 6 Uhr am Schwimmer- und Lehrschwimmbecken Wache schieben. Endlich.

Herbert van Hall hat die verlängerte Pause gar nicht gefallen. Ausgerechnet in den beiden letzten Ferienwochen konnte niemand ins Bad. Das wurmte den Vorsitzenden der "Schwimmfreunde", die das Bad betreiben. Drei Wochen Ferien gibt's ohnehin immer, eine weitere geht für die Grundreinigung drauf, dann aber ist normalerweise wieder Bewegung angesagt. Doch da spielte die Sanierung des Beckens im Keller nicht mit. In die läuft das Wasser, das aus den Becken durch die Überlaufrinnen schwappt, bevor es aufgearbeitet wird und zurückgepumpt werden kann. Als im Kellerbecken die alte Epoxidharzschicht entfernt worden war, so Menskens, zeigte sich, dass der darunterliegende Beton an einigen Schadstellen Wasser aufgenommen hatte. Das musste erst trocknen.

"Dann wurde ein neuer spezieller Putz aufgetragen, der eine längere Lebensdauer hat und besser sauber zu halten ist", erzählt der 22-Jährige, dessen genaue Berufsbezeichnung übrigens Fachangestellter für Bäderbetriebe ist. Und auch der Putz brauchte zum Trocknen Zeit. Zweimal verlängerten die Schwimmfreunde die Auszeit, bis am Mittwoch nach der Abnahme grünes Licht für die Betriebsaufnahme gegeben werden konnte.

Welch ein Glück für die gut 2000 Vereinsmitglieder, die mit ihren Beiträgen mit dafür sorgen, dass das Bad weiter geöffnet ist. Das war 1999, als die Schwimmfreunde das zur Schließung oder zum Verkauf vorgesehene Bad übernommen hatten, nicht klar. "Um ehrlich zu sein, wir haben kaum geglaubt, dass das klappen wird", sagt van Hall. Ohne die Stadt, die einen wesentlichen Teil der Kosten trägt, auch weil der vorgeschriebene Schwimmunterricht erteilt werden kann, würde sicher nichts laufen, weiß der 72-jährige frühere Rechtspfleger.

Aber gut 125 000 Euro muss der Verein im Jahr für seinen Anteil an den Personalkosten, der Wasseraufbereitung, den Reparaturen und für kleinere oder größere Investitionen wie Bildschirme im Bademeisterraum aufbringen. Bei 71 000 Badbesuchern im Jahr, einschließlich der Schulklassen und Vereine, geht die Rechnung allerdings auf. Die DLRG, die TuS-Schwimmabteilung, die Triathleten, der Tauchclub Römer, die Rheumaliga und die Behindertensportgemeinschaft sind mit ihm Schwimmfreunde-Vereinsboot.

Ohne Mitgliedsbeiträge kommt schließlich niemand ins Wasser - mit Ausnahme der Teilnehmer der Fitnesskurse. Für einen Jahresbetrag von 134 Euro (Jugendliche 87, Familien 211 Euro) kommen Wassersportbegeisterte dafür in den Genuss, an sieben Tagen von sechs bis acht Uhr zu baden sowie an fünfen auch nachmittags (bis 21 Uhr). Das honorieren auch viele Schwimmer aus der weiteren Umgebung, die jetzt zudem frisch gestrichene Türzagen im gesamten Bad und erneuerte Dehnungsfugen im Innenbereich vorfinden werden. Auch das gehörte zur Ferienarbeit.

(RP)
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