Xanten Schwimmfreunde wollen Stadt verklagen

Xanten · Der Verein fordert rückwirkend 50 000 Euro für die Erhöhung der Personalkosten in den vergangenen fünf Jahren.

Beim Thema Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. So auch im Konflikt der Schwimmfreunde Xanten mit der Stadt Xanten, wie bei der Mitgliederversammlung des Vereins am Mittwochabend deutlich wurde. Seit 1999 erhalten die Schwimmfreunde jährlich 35 000 Euro an Zuschüssen von der Stadt. Zu wenig, angesichts der in dieser Zeit gestiegenen Kosten, meint der Verein, und will nun mit einem Klageverfahren Nägel mit Köpfen machen. Die Forderung: 50 000 Euro rückwirkend für die Erhöhung der Personalkosten in den vergangenen fünf Jahren.

Ein drastischer Schritt, den auch die Schwimmfreunde ungern gehen. "Wir sind unabhängig von dem Klageverfahren weiterhin darum bemüht, eine einvernehmliche Einigung mit der Stadt zu finden", sagte der stellvertretende Vorsitzende Daniel Ingendahl. Zwischen dem Vorsitzenden Herbert van Hall und Bürgermeister Thomas Görtz würden nach wie vor Verhandlungsgespräche geführt. Allerdings, so erklärte van Hall, sei in der Vergangenheit bereits mehrere Male versucht worden, der Stadt das Kostenproblem zu erläutern. Dies jedoch ohne Erfolg. "Deshalb haben wir uns schließlich für das Klageverfahren entschieden. Vielleicht wird die Stadt dadurch kompromissbereiter", sagte der Vorsitzende.

Streitpunkt ist die Höhe der Zuschüsse durch die Stadt. Der Betrag von 35 000 Euro hat sich seit 1999 nicht verändert. "Die Kosten dagegen haben sich annähernd verdoppelt", sagte Ingendahl. Vor allem in Hinblick auf die Personalkosten hätte man weder tarifliche noch altersbedingte Gehaltserhöhungen mit einkalkuliert. So strebt die Forderung der Klage eine einmalige Ausgleichszahlung der Stadt für die Erhöhung der Personalkosten für die letzten fünf Jahre an. Die Gesamtsumme beläuft sich dabei auf eben jene 50 000 Euro.

Darüber hinaus fordert der Verein, dass die Stadt künftig die gesamten Personalkosten des Schulschwimmbetriebs, den halben Lohn des Badleiters sowie die Hälfte der Sachkosten für die Wasseraufbereitung übernimmt.

Die Abgabe für die Nutzung des Hallenbades will der Verein derweil nicht bezahlen. Die schriftliche Erinnerung der Verwaltung, die Rate für die erste Jahreshälfte zu überweisen, bezeichnete der Vorsitzende wörtlich als frech. "Wir zahlen immer pünktlich, aber nur solange die Stadt als unser Vertragspartner auch ihren Aufgaben nachkommt." Bislang fehle immer noch die Brandschutz-Abnahme für das Hallenbad "und bis wir nicht sicher sind, dass alles in Ordnung ist, ist es unsere Pflicht, das Geld zurückzuhalten", sagte van Hall.

Ein erfreulicheres Thema war die baldige Fertigstellung des Fernwärmenetzes. "Es waren aufwendige Arbeiten, aber wenn alles läuft, ist es eine tolle Sache, so van Hall. Die Inbetriebnahme erfolge laut DBX Ende des Jahres." Positiv seien die hohen Mitgliederzahlen von derzeit 2019 Personen und die große Besucherresonanz von wöchentlich 1500 bis 2500 Gästen (samt Schulbetrieb) sowie die Verstärkung des Vorstandes durch Wolfgang Mewes.

(beaw)
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