Xanten Seniorenunion fordert Hausputz in Xanten

Xanten · Nach einem Rundgang schlägt die Vereinigung der CDU Alarm. In einem umfangreichen Bürgerantrag weisen Alfred Melters und Klaus Eberling auf viele Mängel und Probleme hin. Ein Zeit- und Finanzierungsplan wird gefordert.

 Relief und Wand dürften saniert werden.

Relief und Wand dürften saniert werden.

Foto: Klaus Eberling

Gäste von auswärts sind begeistert, wenn sie durch Xanten laufen. Doch wie ist das, wenn man genau hinschaut. Die Seniorenunion hat das getan und schlägt Alarm. "Die Innenstadt braucht einen Hausputz", hat die Gruppierung der CDU festgestellt und gleich einen umfangreichen Bürgerantrag auf den Weg gebracht. Rolf Trost als Vorsitzender und Irmtraud Meurer als seine Stellvertreterin fordern eine zeitnahe Beseitigung der Mängel und bitten darum, einen Zeit- und Finanzierungsplan aufzustellen. Was aus ihrer Sicht im Argen liegt, belegen sie mit einem umfangreichen Text von Alfred Melters und vielen Fotos von Klaus Eberling.

Lob gibt es dabei für die privaten Eigentümer. Melters: "Bei einem analysierenden Rundgang ist zunächst festzustellen, dass unsere Bürger fast ausnahmslos durch Renovierungen und Erneuerungen in den zurückliegenden Jahren ihren Beitrag zur Erhaltung des schönen Stadtbildes durch Jahrzehnte fortgesetzt leisten. Die schönen Fassaden der Häuser in den Straßen und am Markt sind hier auffällige Zeugnisse." Doch es gibt auch die Schattenseiten: "Der Rundgang zeigt aber auch, dass im öffentlichen Raum einiges im Argen liegt. Wenn nämlich der Eindruck des Verbrauchten und Abgenutzten entsteht, und das an vielen Stellen, dann wird der schöne Eindruck unserer Innenstadt doch empfindlich gestört", urteilt der Alt-Bürgermeister.

Nur eine kleine Auswahl der Beispiele: Am Klever Tor sei das kleingliedrige Pflaster vor dem Tor in einem wenig begehbaren Zustand. Eine Neuverlegung sei notwendig. Türen und Fensterläden in der Tordurchfahrt und am Seitentrakt seien in einem desolaten Zustand und bedürfen einer Überholung.

Am Eulenturm sind laut Seniorenunion die Blendläden und Türen völlig abgenutzt und müssen gestrichen werden. Melters: "Verlässt man durch das Eulentor die Stadt, bietet sich kein schönes Bild. Die Türme sind unten mit Farben beschmiert, ebenso ein Trafo im unmittelbaren Vorfeld." An der Klever Straße sei die Bushaltestelle beschmiert. Auch die Krähenplage hat die Seniorenunion bei ihrem Rundgang entdeckt: Angesichts der Verschmutzung der Gehwege und der Bepflanzung oder parkender Autos sei klar: "Diese Kolonie muss entfernt werden".

Das Mitteltor sei immer wieder Ziel von Schmierereien. Der Markt mache auf den Besucher insgesamt einen gepflegten Eindruck, vor allem wegen der angrenzenden schönen Architektur und der Weite des Platzes, umgeben von einem umschließenden Baumbestand. Melters: "Doch im Detail zeigen sich auch hier auffällige Mängel, die den Gesamteindruck stören. So muss die historische Marktpumpe dringend überholt werden, da die Holz- und Eisenteile farblich völlig abgenutzt sind. Vor allem aber sind die Ruhebänke in einem Zustand, der kaum zum Sitzen einlädt. Neben einer farblichen Erneuerung bedarf es hier einer regelmäßigen Säuberung."

Ein Dorn im Auge sind die vielen Autos rund um den Dom. Alfred Melters: "Die Immunität und vor allem der Domplatz sind ursprünglich, außer während der Gottesdienste, als autofrei festgelegt worden - und zwar, um diesen einmaligen Denkmalbereich nicht durch Autos permanent verstellen zu lassen. Diese Vorgabe wird von vielen trotz städtischer Kontrolle nicht eingehalten, so dass ständig um den Dom herum geparkt wird." Eine Ursache seien die Poller, die nicht immer nach Öffnung wieder aufgestellt werden und die auch jeder aus der Halterung herausheben kann. Das Pollersystem müsse überdacht und nötigenfalls verändert werden.

An den beiden Parkplätzen am Westwall würden die Gäste der Stadt als erstes die völlig verdreckten und beschmierten Container sehen. Melters: "Das ist ein schlimmer Anblick! Die Standorte sind für viele Bürger zwar passend, aber der Zustand der Behälter ist einfach miserabel."

Abschließend betont die Seniorenunion, dass ihre Analyse nicht den Anspruch erhebt, vollständig zu sein. Sie soll nur sichtbar machen, dass in der Innenstadt einiges renoviert werden muss, damit der alte Glanz auch im Detail wieder sichtbar wird. Melters: "Wenn nämlich demnächst der Stadtkern von einem schönen Kurpark umgeben sein wird, dann sollte die Innenstadt dem in nichts nachstehen."

(RP)
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