Xanten Sieben Fairtrade-Bälle für Flüchtlinge in Xanten gespendet

Xanten · Die Flüchtlinge strahlten mit der Gruppe des Eine-Welt-Ladens aus Xanten um die Wette. Sieben Fairtrade-Bälle wurden gerade an Vertreter der Flüchtlingsunterkünfte vergeben, was dank einer Stiftung von Vereinen und anderen Sponsoren ermöglicht wurde. "Die EM war für manche Flüchtlinge ihr erstes Fußballspiel, das sie je ganz gesehen hatten", sagte Klaus Wolfertz, Mitglied der Eine-Welt-Laden-Gruppe. Danach sei die Begeisterung groß geworden für den Sport unter den Flüchtlingen.

 Fairtrade-Bälle und Pumpen wurden an die Flüchtlingseinrichtungen in Xanten, Alpen und Sonsbeck gespendet. Ganz rechts: Organisator Klaus Wolfertz.

Fairtrade-Bälle und Pumpen wurden an die Flüchtlingseinrichtungen in Xanten, Alpen und Sonsbeck gespendet. Ganz rechts: Organisator Klaus Wolfertz.

Foto: Fischer Armin

Wolfgang Schneider erzählt: "Vor einigen Wochen haben wir ein Menschenkickerturnier veranstaltet. Da sind wir auf die Idee gekommen, auch Asylbewerbern das Fußballspielen zu ermöglichen - zum Zeitvertreib und zur Integration."

Der Niederrhein hat einen eigenen Verband, der sich "fair rhein" nennt. Er setzt sich für den fairen Handel ein, aber auch für entwicklungsbezogene Bildungsangebote. Dazu gehört der Einsatz für Flüchtlinge. Der Verband ist so vernetzt, dass, wenn etwas fehlt, untereinander getauscht wird. Beispielsweise, wenn zu wenige Tornister in einer Flüchtlingsunterkunft vorhanden ist, gibt die Unterkunft welche ab, die gerade welche übrig hat.

In Pakistan werden jährlich 40 Millionen Bälle hergestellt und das nicht gerade fair. Meist ist die Herstellung mit Kinderarbeit verbunden. "Doch diese Bälle hier sind zu 100 Prozent Fairtrade", erklären Klaus Wolfertz und Wolfgang Schneider, Vorsitzender der Eine-Welt-Laden- Gruppe. "Ab einer bestimmten Anzahl an Fairness kann man das Siegel auf ein Produkt machen, was viele ausnutzen. Wenn man beispielsweise in einem Supermarkt ein T-Shirt kauft, wo das Siegel zu sehen ist, kann es sein, dass nur die Baumwolle fair angebaut ist, aber in der Verarbeitung Kinderarbeit genutzt wurde."

Bei dem Fairtrade-Ball bekommen die Näherinnen 15 Prozent vom Anteil an den Einnahmen, und es werden bei der Produktion keine Kinder als Arbeiter eingesetzt. Schon über eine Millionen Familien in rund 50 Ländern profitieren vom Fairen Handel.

(RP)
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