Xanten Skaterhalle im Test

Xanten · Die Skaterhalle der JuKuWe wird heute eingeweiht. Lennart Eickhoff testete die Anlage vorab für die RP. Sein Urteil: "Cool"!

 Pankraz Gasseling (Mi.) mit Georg van Schyndel (li.) und und Jens Staudt.

Pankraz Gasseling (Mi.) mit Georg van Schyndel (li.) und und Jens Staudt.

Foto: CDU

Für zartbesaitete Ohren ist die neue Attraktion in der Jugend Kultur Werkstatt nichts. Wenn Lennart Eickhoff mit seinem Board über den Boden schnellt, aufs Geländer springt, wenn die vier Rollen nach dem Absprung wieder aufs Holz aufprallen, dann knallt es ganz schön. An diesem Tag ist der 15-jährige Stiftsgymnasiast noch alleine unterwegs, um für unsere Redaktion schon einmal vorab die neue Skaterhalle zu testen. Die Fangemeinde der Jugendlichen, die sich dem Skateboard verschrieben haben, ist groß. Vom heutigen Samstag kann sie ihrer Leidenschaft für Kunststückchen auf dem Brett in der JuKuWe nachgehen. Mit finanzieller Unterstützung der Xantener Sozialstiftung und des Kreisjugendamtes sowie mit großem ehrenamtlichem Einsatz der jungen Menschen zwischen 14 und etwa 25 Jahren entstand dieses im Umkreis einmalige Angebot.

Früher diente die Halle als eine Art Abstellplatz für alle möglichen Vereine - vom Karnevalsbrauchtum bis zum Schützenwesen. Die Skateboarder wiederum hatten zwar in den warmen Monaten ihren Treffpunkt auf der Anlage im Ostpark, doch in Herbst und Winter lag der Funsport in Xanten brach. "Wir mussten dann in die Niederlande ausweichen und nach Appeldoorn oder Eindhoven fahren", sagt Lennart. So entwickelte sich die Idee, die JuKuWe-Halle als Indoorhalle herzurichten. Damit sie auch wirklich von den Jugendlichen akzeptiert wird, erarbeitete die Fun Company als ausführendes Unternehmen in einem Workshops mit den Jugendlichen die Konzeption. "Herausgekommen ist ein Traum", strahlt der Schüler. "Cool."

 Der 15-jährige Stiftsgymnasiast Lennart Eickhoff war begeistert von der neuen, etwa 200 Quadratmeter Halle.

Der 15-jährige Stiftsgymnasiast Lennart Eickhoff war begeistert von der neuen, etwa 200 Quadratmeter Halle.

Foto: Armin Fischer

Was ein richtiger Skateboarder ist, der bückt sich doch nicht nach seinem Brett. Auf die richtige Stelle getreten, schon springt es ihm in die Hand. Von der Kante der Halfpipe aus rast Lennart die Viertelrampe runter; das Board scheint wie festgeklebt an seinen Füßen, als er auf der Geländerschiene entlangschrappt und rechtzeitig abspringt, um auf die Pipe zuzurollen. Alles elektronisch mit der Kamera festgehalten von Kumpel Yannic Backhaus, "für später auf YouTube". Etwa 200 Quadratmeter ist die Halle groß, da lässt sich schon einiges an Hindernissen, Rampen, Treppenstufen, Höhen und Tiefen aufbauen. Für die Vielzahl von Tricks gilt es, immer wieder zu üben, Ehrgeiz mitzubringen und den Kopf frei zu haben, um sich zu überwinden. Denn was so spielend leicht aussieht, ist das Ergebnis einer ausgeprägten Körperbeherrschung.

Die Eröffnung der Skateboardhalle ist heute, Samstag, um 17 Uhr. Bis 22 Uhr werden auch zwei Skatecontests für die Altersgruppen U18 (ab 18 Uhr) und Ü18 (ab 19 Uhr) angeboten. Mitmachen kann jeder. Zwischendurch spielt "JustineNature" Hip-Hop, aber etwa 21.15 Uhr nach der Siegerehrung ist offenes Skaten angesagt.

Zeitgleich wird dann nebenan der neue Bandraum eröffnet. Gruppen haben hier künftig die Möglichkeit zu proben, eine Grundausstattung an Equipement - vom Schlagzeug über Gitarren bis zu Mikrofonen und Verstärker wird gestellt. Möglich wurde dies auch dank einer Spende der Müllverbrennungsanlage Asdonkshof über 2500 Euro.

Übrigens scheint Skateboarden für Mädchen nicht interessant genug zu sein, denn die etwa 40-köpfige Xantener Szene besteht nur aus Jungs. "Aber wir arbeiten daran, dies zu ändern", sagt JuKuWe-Leiter Georg van Schyndel.

Rechtzeitig vor der heutigen offiziellen Eröffnung der Indoorscateranlage bei der JuKuWe konnte van Schyndel, aus den Händen des Vorsitzenden der CDU Xanten, Rainer Groß, und dem Fraktionsvorsitzenden, Pankraz Gasseling, zwei neue Boards entgegennehmen. Somit können auch Jugendliche, die kein eigenes Board besitzen, eines ausleihen und die Anlage nutzen. "Es ist erfreulich zu sehen, was hier entstanden ist. In vielen Gesprächen mit Jugendlichen hörte man immer, dass eine Beschäftigungsmöglichkeit für Jugendliche im Winterhalbjahr fehlt. Hier ist nun eine gute Möglichkeit entstanden, sich sportlich sinnvoll zu beschäftigen", sagt Rainer Groß.

(pek)
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