Sonsbeck Sonsbeck, Alpen und Xanten mit gemeinsamen Klimaideen

Sonsbeck · Klimaschutz geht alle an. Meint nicht nur Miriam Brune, die seit Juni vergangenen Jahres den Klimaschutz im Rathaus managt. Im jüngsten Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft legte sie Rechenschaft über die Projekte ab, die seitdem gelaufen sind. Erste Aktion der neuen Klimaschutz-Managerin: Das Stadtradeln im September, an dem Sonsbeck zum ersten Mal teilnahm und wo es darum geht, in drei Wochen möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen. 340 Sonsbecker machten mit, kamen zusammen auf 28.466 Kilometer und holten damit in der Sparte relative Wertung (sprich: Kilometer pro Einwohner) den zweiten Platz auf Kreisebene. Vom 11. Juni bis 1. Juli ist wieder Stadtradeln - "da ist auch Fußball-Weltmeisterschaft", gab Georg Tigler vom Fachbereich Bauen zu bedenken, dass die Resonanz dann vielleicht nicht so groß sein wird. Regelmäßig zwei Mal im Monat können sich alle Bürger im Rathaus in Sachen Energie beraten lassen, jeden ersten Dienstag im Monat von 13 bis 16 Uhr, jeden dritten Dienstag von 9 bis 12 Uhr. Auf der Homepage der Gemeinde, so Brune, kann man sich über Fördergelder informieren, die es beispielsweise für Lärmschutz- und Wärmedämmungs-Maßnahmen gebe. Außerdem hat die Klimaschutz-Managerin ein Solarpotenzialkataster erstellt, das interessant ist für diejenigen, die wissen wollen, ob sich eine Photovoltaik-Anlage für sie rechnen würde. Denn das Kataster gibt Auskunft über Lage und Ausrichtung von Gebäuden in Sonsbeck, über die Neigung des Daches, die Beschattung.

Ob denn auch erfasst sei, wie viel Strom in Sonsbeck aktuell durch Solaranlagen erzeugt wird, wollte Ausschussvorsitzender Heinz-Josef Hensen (CDU) wissen. "Nein", so Miriam Brune, die die aktuelle Zahl nachreichen will. Vor fünf Jahren waren es 56 Prozent des Stromverbrauches.

Gerd Reinders (CDU) schlug in der Sitzung vor, einmal zu prüfen, an welchen eigenen Gebäuden der Gemeinde Solarenergie mit Erdwärme verknüpft werden kann; Miriam Brune nahm die Anregung gerne auf. Eckard Bollmann (Bündnis-Grüne) regte an, mit Alpen und Xanten zusammen ein Heizkraftwerk zu bauen, um sich von fossilen Brennstoffen, insbesondere von der Braun kohle, unabhängig zu machen.

Wo die Gemeinde denn Pellets kauft, mit denen sie an verschiedenen Gebäuden heizt, wollte Dr. Robert Peters (SPD) wissen. "Beim regionalen Raiffeisenmarkt". Wo der die den her bekomme, fragte (sich) Dr. Peters - vielleicht gar aus Russland oder Tschernobyl?

Klimatschutzmanagerin Brune wies schließlich noch auf ein Projekt der Technischen Universität Dortmund hin, an dem die Gemeinde teilnimmt (kostenfrei): Von Januar bis August befassen sich Studenten in drei Regionen in Nordrhein-Westfalen mit der Klimaanpassung.

(jas)
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