Xanten Spanischunterricht mit Gästen aus El Salvador

Xanten · In der Gesamtschule berichteten ein Lehrer und eine Kindergärtnerin auf Einladung der Eine-Welt-Gruppe Wesel aus ihrem Leben.

 Maria Luisa Coreas und Jose Alexander Chicas berichteten den Sechstklässlern vom Leben und Arbeiten in ihrer Heimat El Salvador.

Maria Luisa Coreas und Jose Alexander Chicas berichteten den Sechstklässlern vom Leben und Arbeiten in ihrer Heimat El Salvador.

Foto: Armin Fischer

Fernen Besuch bekam die Gesamtschule Xanten-Sonsbeck diese Woche: Die Kindergärtnerin Maria Luisa Coreas und der Lehrer Jose Alexander Chicas berichteten im Spanischunterricht der Jahrgangsstufe sechs von ihrem Leben und Arbeiten in El Salvador. Die Pädagogen eingeladen hat die Eine-Welt-Gruppe (EWG) aus Wesel, die seit vielen Jahren die Ausbildungen von Erziehern und Lehrern in El Salvador mitfinanziert.

Alle zwei bis drei Jahre werden verdiente Pädagogen aus dem kleinsten Land Mittelamerikas eingeladen, um über die Fortschritte und Entwicklungen im Bildungssystem zu berichten. "Es geht darum, die Beziehungen zwischen den Förderern und Empfängern lebendig zu halten", erklärte Übersetzerin Dagmar Preuten von der EWG Wesel. Seit Jahrzehnten schon besteht diese Partnerschaft. Mit aus Spenden akquirierten Geldern vergibt die EWG regelmäßig Stipendien an junge Menschen und ermöglicht es ihnen so, eine qualifizierte Ausbildung zu absolvieren. Auch die EWG Xanten unterstützt das Projekt finanziell. Über 50 Jugendliche aus dem Landgebiet Bajo Lempa konnten so die Schule besuchen, das Gymnasium abschließen, ein Studium oder eine Berufsausbildung absolvieren.

Auch Coreas und Chicas gehören dazu. Die 36-jährige dreifache Mutter arbeitet nun als Erzieherin in einem Kindergarten in Nueva Esperanza. Chicas (32) gibt an einer Schule in Amando Lopez Englisch- und Sozialkundeunterricht und erklärte nun den Sechstklässlern anhand zahlreicher Fotos, wie Kindergarten und Schule in seinem Land funktionieren. Vieles war den deutschen Schülern bekannt: Spielende und malende i-Dötzchen sind auch hier der Regelfall. Dass vor jedem Essen gebetet wird, ist schon ein weniger vertrautes Bild. Ein verdutztes Raunen ging durch die Klasse, als Chicas Fotos von dem "Schulbus" zeigte: Die Kinder in Bajo Lempa fahren mit einem Pick-up. Die "Sitzplätze" befinden sich auf der offenen Ladefläche, auf die die zahlreichen Schüler hochklettern müssen. Für die Xantener Gesamtschüler eher ungewöhnlich war auch ein bestimmter Brauch aus El Salvador. "Zum Unabhängigkeitstag vom 15. September 1821 singen die Kinder jeden Tag im September die salvadorianische Nationalhymne, bevor sie in Kindergarten und Schule hineingehen", erzählte Chicas.

Doch nicht nur das Erzählte, auch das Erzählen selbst war für den Unterricht wertvoll. "Die Kinder hören erstmals Muttersprachler reden. Das ist eine große Chance", erklärte Lehrerin Wiebke Stüven, die mit Nathalie Pieper den Spanisch-Kurs leitet.

Danach waren die Xantener Schüler dran: Sie erläuterten den Gästen das Schulkonzept, den Stundenplan, die Fächer und den Fremdsprachenunterricht an der Gesamtschule Xanten-Sonsbeck. Chicas und Coreas halfen fleißig bei der Aussprache. Nachmittags ging es auf Stadtbesichtigung sowie einen Besuch in den Eine-Welt-Laden.

(beaw)
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