Xanten Sparkassen-Kredite sind gefragt

Xanten · Bei der Bilanzpressekonferenz in Xanten zog der Vorstand um Giovanni Malaponti gestern eine positive Bilanz. Der Jahresüberschuss liegt mit 3,5 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr.

Geld ist preiswert wie noch nie: Beim nierigsten Zinsniveau aller Zeiten sind Kredite gefragt: Bei der Sparkasse am Niederrhein stieg das Kreditvolumen in 2014 um rund 305 Millionen Euro auf knapp 2,3 Milliarden. Das ist ein neuer Rekordhöchststand. Knapp die Hälfte der Ausleihungen ging an gewerbliche Kunden. Privatkunden finanzierten vor allem Immobilienkäufe. Mit einem so kräftigen Wachstum hätte man vor einem Jahr selbst nicht gerechnet, erläuterte Vorstandsvorsitzender Giovanni Malaponti gestern bei der Bilanzpressekonferenz in Xanten.

"Unabhängig von der Unternehmensgröße stellen wir eine sehr gute Investitionsbereitschaft fest, unter den Kunden ist der Ein-Mann-Handwerksbetrieb ebenso wie das international agierende Unternehmen", sagt Bernd Zibell, der für das Kreditgeschäft verantwortliche Vorstand. Aus Sicht der Sparkasse bleibe das Wachstum im überschaubaren Rahmen. Zibell: "Wir machen nicht jedes Geschäft um jeden Preis." Von einer Kreditklemme könne man aber keinesfalls reden.

Trotz der Minizinsen wuchsen auch die Einlagen. Giovanni Malaponti: "Wir beobachten, dass unsere Kunden das Geld von auslaufenden Sparverträgen in der Hoffnung auf steigende Zinsen lieber auf Tagesgeldkonten legen." Die Einlagen wuchsen mit einem Plus von 84,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr auf eine neue Höchstmarke von 2,3 Milliarden Euro. Malaponti geht für die nächste Zeit nicht von steigenden Zinsen aus.

Die Bilanzsumme stieg auf die Höchstmarke von 3,1 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss liegt mit 3,5 Millionen leicht unter dem Vorjahr (3,5 Millionen). Die Gewährträger, also auch die Stadt Rheinberg, sollen davon aber nichts bekommen. Frank-Rainer Laake betonte, wie wichtig es sei, mit dem Jahresüberschuss vollständig die Eigenkapitalreserven der Sparkasse zu stärken. "Die Aufgaben und gesetzlichen Rahmenbedingungen werden nicht weniger, sondern mehr. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir das erforderliche Eigenkapital gut erwirtschaften können. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass wir unseren Kunden auch künftig leistungsstark zur Seite stehen können."

Vornehm zurückhaltend reagierten die Vorstände auf die Frage, ob sie als Kreissparkasse der angeschlagenen Sparkasse Dinslaken unter die Arme greifen müssen. "Der Ball liegt in Dinslaken", fasste Pressesprecher Holger Schmitz zusammen.

In der Region wird die Sparkasse am Niederrhein auch in Zukunft mit 28 Geschäftsstellen bei ihren Kunden sein. Doch auch online sei das Institut gut aufgestellt. Bei einer Umfrage im Online-Banking machten 3230 mit. Das Ergebnis: 98 Prozent vergaben die Noten ausgezeichnet, sehr gut und gut - für das Internet-Angebot wie für Service, Beratung und die Sparkasse selbst. Malaponti: "Wir werden weiter hart dafür arbeiten, dass unsere Kunden zufrieden sind. Das ist die beste Strategie für weiteres Wachstum."

(RP)
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