Lokalsport 0:3 - Schockstarre beim SV Sonsbeck

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Die Rot-Weißen lassen im Abstiegskampf jegliche Fußball-Weisheiten vermissen und ergeben sich bei der bitteren 0:3-Schlappe gegen Viktoria Buchholz in ihr Schicksal. Trainer von Kuczkowski ist restlos bedient.

 Christian Voicu (links) versucht sich diesem Vorstoß des Buchholzer Kapitäns Max Clever entgegen zu stemmen. Der Flügelspieler des SV Sonsbeck blieb diesmal glücklos.

Christian Voicu (links) versucht sich diesem Vorstoß des Buchholzer Kapitäns Max Clever entgegen zu stemmen. Der Flügelspieler des SV Sonsbeck blieb diesmal glücklos.

Foto: olaf Ostermann

Die 150 Zuschauer im Willy-Lemkens-Sportpark konnten es nicht fassen. Der heimische SV Sonsbeck unterlag im wichtigen Kellerduell der Fußball-Landesliga mit 0:3 (0:2) gegen Viktoria Buchholz und muss nun mehr denn je um den Klassenerhalt zittern. Das einzige Positive an diesem Spieltag waren die Ergebnisse der direkten Konkurrenten. Denn bis auf Hönnepel-Niedermörmter, das 1:1 gegen den ESC Rellinghausen spielte, konnte kein Rivale punkten. Sonsbeck bleibt mit 29 Punkten weiter auf Rang 13. Jedoch haben die Sportfreunde Hamborn (28 Punkte) noch zwei Nachholspiele und Hö-Nie (27) ein Spiel weniger absolviert. Dahinter folgen Buchholz (25), der VfL Repelen (25) und der SV Schwafheim (21).

Thomas von Kuczkowski, Trainer der Rot-Weißen hatte vor der Partie mit einem "flammenden Appell" die Wichtigkeit der Partie herausgestellt. Bis zur 21 Minute sah es auch ordentlich aus. Der Gastgeber ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen. Niklas Maas setzte in der 15. Minute einen ersten Torschuss aufs Gästetor ab. Sein Versuch wurde zur Ecke abgefälscht. Nur fünf Minuten später hatte Max Fuchs die große Möglichkeit zur Führung. Am zweiten Pfosten setzte er eine Hereingabe von Christian Voicu weit über die Latte. Im Gegenzug das 1:0 für Buchholz. Maurice Rybacki verwertete die erste Chance eiskalt.

Danach zeigte die Viktoria, die mit 74 Gegentoren, die zweitschlechteste Abwehr der Landesliga hat, eine konzentrierte und souveräne Defensivleistung und ließ Sonsbeck regelrecht verzweifeln. Lediglich Niklas Maas (27.) und Fuchs (32.) per Pfostentreffer hatten noch zwei Einschussmöglichkeiten. Aber wie man es besser macht, zeigte erneut der Drittletzte. Gianluca Altomonte wurde links am Strafraum freigespielt und haute das Leder trocken ins rechte untere Eck. Das war das 0:2. Bei den Sonsbeckern und den Zuschauern herrschte Entsetzen über den aktuellen Spielstand. Auf Sonsbecker Seite machten sich fortan Jonas Kremer und Kai Schmidt warm. "Kucze" reagierte früh und brachte für seinen "6er" Peter Janßen mit Schmidt einen weiteren Stürmer. Aber Buchholz erhöhte fast auf 0:3. Tim Ramroth tauchte blank vor Tim Weichelt auf, der mit einer guten Fußparade seine Elf im Spiel hielt.

Die Rot-Weißen waren nun völlig von der Rolle. Beste Beispiele: Robin Schoofs trat völlig ohne Druck bei einem Flankenversuch über den Ball. Jan-Paul Hahn spielte im Aufbau seinen Gegenspieler Steven Tonski den Ball in den Fuß. Erneut musste Weichelt retten. Im Anschluss leistete sich Hahn ein Wortgefecht mit dem verletzten Dennis Schmitz auf der Sonsbecker Bank. Die Nerven lagen somit völlig blank in dem so wichtigen Kellerduell.

Nach dem Seitenwechsel machte Buchholz mit dem 3:0 (49.) durch Ramroth die Sonsbecker Niederlage perfekt. Die Gäste waren dem vierten Treffer sogar näher als die Rot-Weißen der Aufholjagd. Nach 53 Minuten machten erste Zuschauer mit den Kommentaren: "Ich gehe lieber mit den Enkelkindern spielen, da habe ich mehr Spaß" oder "Das ist gerade mal A-Liga Niveau" aus dem Staub. So schlecht haben die Sonsbecker Anhänger ihren SVS schon lange nicht mehr gesehen.

Dementsprechend war auch Cheftrainer von Kuczkowski nach dem Spiel bedient und enttäuscht über diese Demütigung. "Ich bin total enttäuscht von diesem Auftritt. Ich glaube, dass einige noch nicht verstanden haben worum es geht. Über 90 Minuten habe ich keine gestandene Landesligamannschaft gesehen. Einige stolzieren über den Platz als wenn wir im sicheren Mittelfeld stehen. Mit so einer Leistung kann ich mich nicht identifizieren. Ein Aufbäumen habe ich höchstens beim Aufwärmen gesehen aber nicht im Spiel. Da fehlte jedes Engagement, Einsatz, Wille und Zweikampfverhalten. Wir hätten heute einen großen Schritt machen können", ärgerte sich "Kucze", der eine anstrengende Woche ankündigte und kommende Woche in Repelen Wiedergutmachung fordert.

Es spielten: Weichelt; Schoofs, Tenbruck, Hahn, Höptner, Terfloth, Janßen (42. Schmidt), Prause (73. Leurs), Voicu, Maas (55. Kremer), Fuchs.

(aeg)
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