Lokalsport 1:3 - Spitzenreiter vergeigt Spitzenspiel

Budberg · Fußball-Kreisliga A: Der SV Budberg musste sich gestern auswärts dem VfL Rheinhausen beugen. Der Vorsprung auf die Konkurrenz schmolz auf sechs Punkte. Nur Jens Wardemann traf für die Gäste.

 Linksverteidiger Janosch Severith kassierte mit dem SVB die zweite Niederlage in Folge.

Linksverteidiger Janosch Severith kassierte mit dem SVB die zweite Niederlage in Folge.

Foto: Armin Fischer

"Völlig relaxt" konnte Patrick Jetten, der Trainer des SV Budberg, laut eigener Aussage die Anfangsminuten des Spitzenspiels beim VfL Rheinhausen anschauen. Da nämlich setzte seine Mannschaft genau das um, was zuvor besprochen worden war. Der SVB lief den Gegner früh an, ließ den VfL nicht zur Entfaltung kommen und kontrollierte so die Partie. Doch nach einem individuellen Fehler in der Budberger Hintermannschaft stand es plötzlich 0:1. "Das war sehr ärgerlich. In den ersten 20 Minuten haben nur wir stattgefunden und dann liegst du plötzlich hinten. Wir haben dem Gegner zwei von drei Toren selbst aufgelegt", ärgerte sich Jetten.

Zwar gelang den Gästen knapp zehn Minuten nach dem Rückstand der Ausgleichstreffer durch Jens Wardemann, doch dies blieb einer der wenigen Budberger Glücksmomente am Sonntagnachmittag. Durch eine starke Einzelleistung von Denny Schumann ging der VfL nach 68 Minuten erneut in Führung. "Da können wir vorher zwei Mal foulen", erkannte Jetten auch hier einen Fehler. Der dritte Gegentreffer schließlich wurde eingeleitet durch einen unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Die Hausherren schalteten schnell um und sorgten durch Jan Gerlich eine Viertelstunde vor Schluss für die Vorentscheidung. Denn offensiv fehlte dem Tabellenführer im zweiten Durchgang häufig das richtige Rezept, um gefährlich vor das Rheinhausener Tor zu kommen.

Das lag jedoch nicht an der Einstellung, wie Jetten betonte: "Die war gut. Wir hatten auch fast immer guten Zugriff". Was dem SVB am Ende das Genick brach, waren die Unzulänglichkeiten. "Unsere individuellen Fehler müssen wir abstellen. Wir haben es Rheinhausen viel zu leicht gemacht", ärgerte sich Jetten. Trotzdem sah der Coach nach der zweiten Niederlage in Folge keinen Grund, schwarz zu malen, und bemühte sich nach dem Schlusspfiff darum, der "schlechten Körpersprache" seiner Mannschaft entgegenzuwirken. "Dafür gibt es keinen Grund", so der Trainer. Allerdings war zu merken, dass von dem völlig relaxten Jetten am Sonntagabend nicht mehr ganz viel übrig war.

Das lag weniger am unmittelbaren Ausgang der Partie in Rheinhausen als an grundsätzlichen Entwicklungen. Die Personalsituation lässt Sorgenfalten auf der Trainerstirn entstehen. "Wir gehen auf dem Zahnfleisch. Ich musste Spieler nach drei oder vier Wochen Verletzung wieder einsetzen, bei denen ich eigentlich glaube, dass es noch zu früh war", so Jetten, der mit Marcel Bloemers und Ricardo Andriejewski beim VfL kurzfristig auf zwei wichtige Stützen des Teams verzichten musste. Das bedeutete, dass erneut die Youngster in der Verantwortung standen. "Wir müssen aufpassen, dass wir die Last nicht zu sehr auf die Schultern der jungen Spieler verlagern. Da sind andere in der Pflicht", stellte Jetten klar und kündigte an, bis zum nächsten Spiel gegen Vluyn an der ein oder andern Stellschraube drehen zu wollen.

(jhei)
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