Leichtathletik 50 Runden durch Rheinbergs Stadtpark

Rheinberg · Peter Kaminsky kam in sechs Stunden auf 74,543 Kilometer und gewann den Benefizlauf denkbar knapp.

 Rund 100 Einzelläufer und sieben Staffeln nahmen am dritten "Empathy Run" durch den Rheinberger Stadtpark teil.

Rund 100 Einzelläufer und sieben Staffeln nahmen am dritten "Empathy Run" durch den Rheinberger Stadtpark teil.

Foto: Armin Fischer

Der "Empathy Run" in Rheinberg war schon lange beendet, als Marcel Buchholz erstmals die Ruhe fand, um die von ihm organisierte Veranstaltung Revue passieren zu lassen. Und der 35-Jährige kam schnell zum Ergebnis, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Zum dritten Mal fand der Benefizlauf im Stadtpark statt. Es ging wieder darum, in einer Zeit von sechs Stunden eine möglichst lange Distanz zurückzulegen. Über 100 Aktive von Cuxhaven bis zur Eifel und sogar aus Belgien nahmen teil. 20 Euro betrug das Startgeld, der Erlös geht nach Abzug der Organisationskosten an das Kinderhilfswerk Gomel. Rund 1000 Euro seien zusammengekommen, sagte Buchholz.

Unter den Teilnehmern war auch Benedikt Strätling, der den Vorjahreslauf mit 81,4 Kilometern für sich entschieden hatte. Diesmal nutzte der Ultraathlet die Veranstaltung zu einem zweieinhalbstündigen Training auf den Qualifikationslauf zur 24-Stunden-Weltmeisterschaft in Turin. Die meisten Kilometer, nämlich 74,543, im Stadtpark spulte Peter Kaminsky von der LG Emsdetten ab. Auch für ihn war der Wettkampf in Rheinberg ein Vorbereitungslauf. Kaminsky startet in zwei Wochen beim "Spartathlon" von Athen bis Sparta über 246 Kilometer.

Für die jeweils drei besten Läufer in den Kategorien Frauen, Männer und Staffel gab es Siegerpokale. Darum ging es aber längst nicht allen, weiß Veranstalter Buchholz: "Viele Teilnehmer nutzen den Sechs-Stunden-Lauf für einen Marathon und steigen dann aus." Die Marathon-Distanz wurde es bei Martina Krause eher zufällig. "Ich wollte 30 Kilometer laufen, aber die Veranstaltung ist so toll und vor allem die Stimmung an der Strecke. Das puscht einen immer wieder an. So ist es halt mein 21. Marathon geworden", erzählt die Lünenerin. Christian Pflügler aus Münster, der selber solche Läufe organisiert, erklärt die Faszination: "Im Gegensatz zu Marathons, bei denen die besten gleich vorne weg laufen, bist du hier nie Letzter im Feld. Man kann jederzeit aussteigen und hat ein persönliches Ergebnis." Ein weiterer Anreiz: Die Strecke ist mittlerweile durch den Deutschen Leichtathletik-Verband vermessen worden. Rekorde werden also in die Bestenlisten eingetragen.

Als einer der Favoriten war Kaminsky, der vor zwei Jahren den längsten Nonstop-Lauf Deutschlands von Winterberg bis Duisberg gewonnen hat, angereist. In Rheinberg siegte er schließlich nur ganz knapp vor Rafael Rodriguez-Baena vom TC Kray mit ebenfalls 50 Runden, der aber in der Endabrechnung auf weniger Restmeter kam. Da kann und will Hans-Albert Henne nicht mithalten. Ich habe meine 50 Kilometer voll, das reicht mir", meinte der Cuxhavener und stieg zehn Minuten vor dem offiziellen Ende aus. Wie die meisten ist auch er restlos begeistert: "Die Organisation, die Streckenführung und die Zuschauer: Das ist einfach ganz große Klasse."

Von dem Laufspektakel profitiert auch das Berliner "Shoe Aid Project", ein ehrenamtlicher Verein, der Waisenhäuser und Armenviertel in Kamerun mit gespendeten Schuhen versorgt. Und davon sammelten sich im Laufe des Tages reichlich im Zelt hinter der Zeitnahme an.

(erko)
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