Fußball Abstiegsduell im Sonsbecker Sportpark

Sonsbeck · Fußball-Oberliga: Zum Abschluss der Hinserie kommt es zum Kreisderby zwischen Sonsbeck und Homberg. Beide Mannschaften stehen im Tabellenkeller, getrennt durch einen Punkt. Der Sieger des Spiels macht Schritt nach vorne.

 Rassige Zweikämpfe wie in dieser Szene von Georg Plachta dürften morgen an der Tagesordnung sein. Ob Plachta allerdings gegen Homberg zum Einsatz kommt, ist wegen einer Erkältung fraglich.

Rassige Zweikämpfe wie in dieser Szene von Georg Plachta dürften morgen an der Tagesordnung sein. Ob Plachta allerdings gegen Homberg zum Einsatz kommt, ist wegen einer Erkältung fraglich.

Foto: Armin Fischer

Wenn Thomas Geist, Trainer des Fußball-Oberligisten SV Sonsbeck, in diesen Tagen nach der Befindlichkeit seiner Mannschaft gefragt wird, die nun schon seit einiger Zeit tief im Abstiegsschlamassel festsitzt, dann erzählt er vom Training. "Wenn ich sehe, mit welcher Lust sich die Spieler dort reinhängen, dann macht es mir jede Woche aufs Neue großen Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten." Und viel von dieser Lust der Spieler überträgt sich mittlerweile auf die Liga. Dann kommen noch Leidenschaft und Hingabe dazu - sowie die Selbstverständlichkeit, Schwierigkeiten des Mitspielers vorauszusehen und gegebenenfalls mitzuhelfen, diese auszubügeln.

Kein Sonsbecker, der nicht unermüdlich in Bewegung ist. Nach vorne wird genauso gearbeitet wie nach hinten. Nach dem Ausfall von Thomas Tennagels ist man zudem gezwungen, die entstandene Lücke im zentralen Mittelfeld zuzuarbeiten. Das mag dann etwas anders aussehen, wenn in der Winterpause Neuzugang Stephan Schneider das Mittelfeld belebt. Und an der Verpflichtung eines Offensivspielers in der jetzt bevorstehenden Transferperiode arbeitet SVS-Trainer Geist auch noch mit Hochdruck. Damit wäre der SVS für seine finanziellen Möglichkeiten recht ordentlich für die Rückserie aufgestellt.

Der SV Sonsbeck präsentiert sich seit dem Heimsieg gegen TuRU Düsseldorf als Einheit, in der jeder Einzelne den Abstiegskampf angenommen hat und für diese Einstellung mittlerweile auch belohnt wird. Was den "Roten" gegen den starken Aufsteiger Krefeld-Fischeln Sekunden vor dem Schlusspfiff noch versagt geblieben war, das holte man sich am vergangenen Sonntag beim 1:1-Unentschieden gegen den amtierenden Meister SV Hönnepel-Niedermörmter. Der gerechte Lohn für die Sonsbecker Leistung schlug sich in einem Punkt nieder. Ein Zähler, mit dem die Mannschaft um Kapitän Michael Müller die "Rote Laterne" des Tabellenletzten an den VfB Homberg weiterreichte.

Genau an die Homberger Mannschaft, die pikanterweise morgen in den Sonsbecker Sportpark kommt. Und über dieser Partie steht in dicken Lettern das Wort "Abstiegskampf". Und zwar für beide Mannschaften. Das ist für den VfB Homberg verwunderlich, weil er sich selber vor der Saison im gehobenen Mittelfeld eingeordnet hat. Doch nachdem der VfB einen katastrophal schlechten Start in die Saison hatte, den ersten Punkt holte man am 9. Spieltag, fand das Team von Trainer Günter Abel kein Rezept, um dagegen zu steuern. Von daher steht am morgigen Sonntag eine Menge auf dem Spiel.

90 Minuten lang dürfte jeder Zentimeter Rasen mehrfach umgedreht werden, so erbittert werden die Spieler beider Teams zur Sache gehen. Im Hinterkopf haben sie die Ausgangssituation: Homberg neun Punkte, Sonsbeck zehn Punkte, bis zum rettenden Tabellenplatz sind es bei einer Niederlage für den einen neun, den anderen zehn Punkte. Sonsbecks Trainer Thomas Geist weiß um diese Konstellation, doch beschäftigt er sich lieber mit der positiven Seite. "Gewinnen wir das Spiel, dann sind wir ganz weit vorn", sagt Geist und muss selber über diese Aussage lachen. Denn Sonsbeck würde trotz eines Sieges weiter im Tabellenkeller stehen - aber mit einer guten Perspektive für das neue Jahr. Ähnliches gilt natürlich für den Gast aus Homberg mit der kleinen Einschränkung, dass er einen Punkt schlechter gestellt ist als sein morgiger Kontrahent.

Geist erwartet ein "Kampfspiel" und setzt auf die zuletzt gezeigte Stabilität seiner Mannschaft im defensiven Bereich. Die ist auch deshalb bemerkenswert, weil mit Robin Schoofs und Marvin Hitzek zwei ganz junge Spieler zum Einsatz kommen, von denen Schoofs in den letzten drei Wochen sogar mit der Doppelbelastung A-Jugend/Oberliga innerhalb von 24 Stunden - und beides über 90 Minuten - fertig werden musste. "Der Junge macht das aber richtig gut", findet Geist lobende Worte für seinen Youngster.

Das werde man zukünftig jedoch dosieren müssen, "aber wenn er das jetzt dreimal geschafft hat, wird ihm das hoffentlich morgen auch noch ein viertes Mal gelingen". Die beiden Youngster - Geist: "Felix Terlinden ist so alt nun auch noch nicht, nur hat er gegenüber den anderen Jungen schon ein bisschen mehr Erfahrung." - erledigen ihren Job mit einer Abgeklärtheit, dass man darüber nur staunen kann. "Staunen", unterbricht Geist, "ist das richtige Wort."

(RP)
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