Leichtathletik Bei der DM möchte "Charly" im Diskusring einen raushauen
Xanten · Schon Tage vor den Deutschen Meisterschaften der U20/U18-Leichtathleten spürt Charlotte Speckert diese innere Anspannung. Am kommenden Samstag wird sie die Aufregung im Ring des Wattenscheider Lohrheidestadions im Griff haben müssen, um ihr Ziel zu erreichen.
Die 16-jährige Diskuswerferin des TuS Xanten will in ihrer Altersklasse das Finale erreichen. "Und dafür darf sich Lotte nicht selber wieder zu sehr unter Druck setzen", sagt Werner Speckert, Vater und Trainer der Werferin aus Obermörmter, die mit einer Bestweite von 41,45 Metern zur DM fährt.
2013 bei ihrer ersten "Deutschen" in Rostock war genau das passiert, was nicht hätte passieren sollen. "Charly", wie die Diskuswerferin von ihren Freundinnen gerufen wird, konnte ihre eigenen hohen Erwartungen nicht erfüllen. Im Ring schien die Blondine alles vergessen zu haben. Bei allen drei Versuchen stimmte die Technik nicht. Mit nur 36,79 Metern erreichte die Xantenerin Platz 12. Auch bei der folgenden Winterwurf-DM in Sindelfingen wollte Charlotte zu viel. Rang zehn mit 37,96 Metern stand letztlich zu Buche.
Nun als steht Charlotte vor ihren dritten Deutschen Meisterschaft. Und da soll ihr endlich einer "rausflutschen", wie sie sagt. In Wattenscheid möchte die hochmotivierte Diskuswerferin zunächst das Finale erreichen - also unter die besten Acht kommen, um weitere drei Versuche zu haben. Charlotte ist eine Athletin, die erst am Ende des Wettkampfs so richtig aufdreht. "Es war schon früher so, dass sie sich mit dem letzten Wurf ganz nach vorne geschoben hat", weiß Papa Speckert, der im Training eine Athletin gesehen hat, die den Diskus schon öfter über ihre Bestweite hinaus geworfen hat.
Nun muss seine Tochter, die Ende 2011 ein Angebot von Bayer Uerdingen ausschlug und zum TuS wechselte, die Leistung im Wettkampf bestätigen. "Ein fünfter oder sechster Platz wäre schon geil", sagt "Charly", die ihren Ehrgeiz zügeln und sich endlich mal auf den Punkt konzentrieren muss.
Die Bänderverletzung, die sich die Xantenerin im rechten Stemmfuß zu Beginn der Wintersaison zugezogen hatte, sei ausgeheilt. Bis zu ihrem großen DM-Auftritt am Samstag in der U18-Klasse ab 14.55 Uhr möchte sich die Diskuswerferin vom Fürstenberg, die in der Meldeliste den elften Rang belegt, ablenken. "Bei mir ist alles Kopfsache. Sollte ich die Nervosität ablegen können, müsste der Endkampf auf jeden Fall zu schaffen sein."
