Lokalsport Biegala - Torjäger mit Kapitänsbinde

Xanten · Fußball: Der 30-jährige Stürmer hat mit Abstand die meisten Treffer für den A-Ligisten TuS Xanten erzielt.

 Patrick Biegala ist die prägende Figur im Spiel des TuS Xanten.

Patrick Biegala ist die prägende Figur im Spiel des TuS Xanten.

Foto: Kanthak

Patrick Biegala hat für die ersten Schlagzeilen des Jahres in der Fußball-Kreisliga A gesorgt. Vier Treffer in einem Spiel - beim 6:3-Sieg im Nachholspiel gegen die DJK Lintfort war der Angreifer des TuS Xanten die prägende Figur auf dem Rasen des Fürstenberg-Stadions. Und das in einem Team, das sich vehement gegen den drohenden Abstieg stemmt. "Wir haben eine Riesenchance, aus dem Jahr noch etwas Gutes zu machen", sieht Biegala die Lage inzwischen wieder positiv. "Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass wir absteigen."

Seit vier Jahren streift sich der Stürmer inzwischen den schwarz-weißen Dress des TuS über. Und hat in dieser Zeit gelernt, dass man am Fürstenberg mitunter auch sehr leidensfähig sein muss. "Jeder wollte Fußballspielen, jeder ist für den anderen gelaufen", erinnert er sich an die ersten beiden Jahre nach seinem Wechsel zum TuS. Damals hatte sich der Xantener Traditionsverein nach zwei Jahren in der Kreisliga B gerade erst wieder in der A-Liga zurückgemeldet. Nach dem vierten Rang im Aufstiegsjahr startete das Team in der folgenden Saison durch. "Ein tierischer Lauf", erinnert sich Biegala an die damalige erfolgreiche Aufholjagd, ehe der lange die Tabelle anführende FC Meerfeld überholt und der Einzug in die Bezirksliga am vorletzten Saisonspieltag im Mai 2015 perfekt war. Mit 21 Treffern hatte Biegala maßgeblichen Anteil am Erfolg der Mannschaft, der nach dem Aufstieg aber abrupt enden sollte.

Als in der Bezirksliga der Erfolg ausblieb, der TuS immer mehr dem Tabellenende entgegen trudelte, brodelte es am Fürstenberg. Trainer Gerd Wirtz wurde in Frage gestellt, der Vorstand spielte sein eigenes Spiel, die Mannschaft brach auseinander. Auch Xantens Stürmer mit der Nummer 11 auf dem Rücken geriet ins Schwanken. "Wenn alle guten Spieler gehen, fast nur noch die Auswechselspieler bleiben und es Sonntag für Sonntag nur Niederlagen hagelt, dann kommt man schon mal ins Grübeln", dachte auch Biegala vor einem Jahr an einen Vereinswechsel. Dass er dennoch dem TuS die Treue hielt, ist vermutlich allein dem guten Verhältnis zum Coach geschuldet. "Gerd ist ein Supertrainer", sagt er. "Was er macht, hat Hand und Fuß."

Die Wege von Spieler und Trainer kreuzten sich nicht erst in Xanten. Wirtz, in seiner aktiven Zeit als Oberliga-Spieler des TuS und später als Zweitliga-Kicker von RW Oberhausen am Ball, stieg als Trainer beim SV Hönnepel-Niedermörmter II ein, als Biegala von seinem Stammverein GW Kalkar bereits dorthin gewechselt war. Dem Duo sollte bald darauf erstmals ein Bezirksliga-Aufstieg gelingen, ehe Wirtz 2013 seinen Posten als Übungsleiter räumen musste. Ein halbes Jahr folgte ihm Biegala zum TuS, wo der Trainer inzwischen angeheuert hatte. "Wirtz ist ein Mensch, der den Fußball liebt", sagt Biegala. Um sofort hinzuzufügen: "Mir geht es genauso."

Die Liebe zum Fußball und speziell zum TuS Xanten soll beiden künftig wieder bessere Zeiten bescheren. Dem in der Winterpause mit fünf neuen Akteuren bestücktem Team traut auch die Konkurrenz inzwischen den Klassenerhalt zu. Thilo Munkes, Trainer des Lokalrivalen SSV Lüttingen und beim Xantener 6:3-Sieg als Beobachter auf der Tribüne, sagt dem TuS den sicheren Klassenerhalt voraus. "Xanten wird eine Bomben-Rückrunde spielen", vermutet er.

"Wäre schön, und ist bestimmt auch möglich, wenn alle in der Mannschaft Gas geben", freut sich Kapitän Biegala über die Zuversicht aus der Nachbarschaft. Seinen Part zur gelungenen Rückrunde will er jedenfalls beisteuern. Den bislang erzielten 13 Treffern möchte Biegala noch einige folgen lassen. "Sieben bis zehn", lautet seine Planung und der eigene Beitrag zum Aufschwung. Der Blick geht dann noch weiter. "Vielleicht gelingt es, dass wir in der nächsten Saison wieder oben mitspielen", sagt er. Soll heißen: Biegala wird auch weiterhin für gute Schlagzeilen des TuS sorgen. "Ich fühle mich jedenfalls sehr glücklich in Xanten", bekennt sich der 30-Jährige zum Verein. "Ich gehe davon aus, dass ich hier auch meine Karriere beenden werde."

(DK)
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