Lokalsport Börning Boogies verzücken das Publikum

Xanten · Die Quibbles richteten zwei Tanz-Meisterschaften aus. Beim Boogie-Woogie wurde geswingt, tags darauf aktuelle Pop- und Rap-Musik in der Landwehr-Halle gespielt.

 Die Börning Boogies setzen sich aus sechs Tanzpaaren zusammen. Bei der Norddeutschen Meisterschaft kam ihre Choreographie sehr gut an.

Die Börning Boogies setzen sich aus sechs Tanzpaaren zusammen. Bei der Norddeutschen Meisterschaft kam ihre Choreographie sehr gut an.

Foto: Olaf Ostermann

Wer die Landwehr-Halle in Xanten kennt, der weiß, dass das Gebäude nicht gerade zu den gemütlichsten Orten der Stadt gehört. Wo sonst vor kargen Wänden und auf blankem Parkett Sport getrieben wird, fand jetzt ein von den Quibbles ausgerichtetes Tanz-Wochenende statt. Wer befürchtet hatte, die beiden Veranstaltungen könnten unter dem "Charme" des Austragungsortes leiden, wurde eines besseren belehrt.

 "Die perfekten 7" stehen auf Hip-Hop und Streetdance. Auch die Formation aus Recklinghausen trat in Xanten auf.

"Die perfekten 7" stehen auf Hip-Hop und Streetdance. Auch die Formation aus Recklinghausen trat in Xanten auf.

Foto: Armin Fischer

Fast zwölf Stunden waren Mitglieder und Helfer aus dem Tanzverein am Freitag am Werk, um die Halle herzurichten. Und das hatte sich gelohnt. In gemütlicher und stimmungsvoller Ballsaalatmosphäre bekamen die Teilnehmer genügend Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Am Samstag waren Boogie-Woogie-Sportler aus ganz Deutschland angereist, um sich während der offenen Norddeutschen Meisterschaft miteinander zu messen. Ein Highlight war der Auftritt der Formationen am Abend - obwohl sich nur drei Gruppen angemeldet hatten. Andreas Ahls, Trainer, Tänzer und Vorstandsmitglied der Quibbles, konnte diesen Umstand leicht erklären: "Es gibt halt nur wenige Boogie-Woogie-Formationen, die es schaffen, eine turnierfähige Choreographie auf die Beine zu stellen."

Als gegen 21 Uhr die Quibbles als Lokalmatadore die Bühne betraten, brandete in der Halle großer Jubel auf, den die Sportler mit ihrer gelungenen Choreographie noch zu verstärken wussten. So war's wenig verwunderlich, dass sich Ahls als Teil der zwölfköpfigen Formation der Böning Boogies mit sechs Paaren nach dem Auftritt ebenso wie das Thema ihrer Choreographie "happy" zeigte. "Es hat wieder unheimlich viel Spaß gemacht. Ich denke, dass wir mit unserem Auftritt absolut zufrieden sein können", so Ahls. Zwar reichte es nach dem Urteil der Wertungsrichter nur für den dritten und damit letzten Platz der Konkurrenz, doch Grund zur Freude hatten die Quibbles trotzdem. Wichtiger als der Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft - die beiden anderen Formationen kamen aus dem Süden der Republik - waren Ahls die lobenden Worte der Juroren, die über dem Publikum auf ihren Hochsitzen thronten und so jedes Detail und jeden kleinen Fehler mitbekamen. "Wir sind zwar nur Dritter geworden, aber uns wurde extra nochmals gesagt, wie knapp das Endergebnis war. Zudem hatten wir die beste Wertung im Bereich der Choreographie", freute sich das Vorstandsmitglied.

Doch nicht nur die Sportlerinnen und Sportler konnten mit ihrem Tag zufrieden sein, auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Die zumeist fachkundigen Gäste bekamen einige hochklassige Tanzeinlagen zu sehen. Es wurde fleißig bewertet, diskutiert und gelobt. Am Samstagabend blieben allerdings einige Plätze frei. Das lag unter anderem daran, dass sich nur wenige Xantener auf den Weg in die Halle gemacht hatten. Schade, denn die Mischung aus stimmungsvoller Musik, gemütlicher Atmosphäre und "fliegenden Füßen" kam auch bei den Laien im Publikum an. Dies galt nicht nur für die Auftritte der Formationen, sondern ebenfalls für die Einlagen der Paare, die sich vor allem durch die von ihnen geforderte Improvisation und Kreativität auszeichneten.

Am Sonntag schließlich gab's ganz andere Töne in der Landwehr-Halle zu hören. Aktuelle Pop- und Rap-Musik bestimmte das Geschehen bei der Niederrhein-Meisterschaft, während die Hip-Hop- sowie Streetdance-Gruppen ihre Choreographien präsentierten. Besonders zu begeistern wusste das Freestyle-Battle. Im Rückgriff auf die Anfänge des Hip-Hop-Tanzes in den Straßen der amerikanischen Großstädte in den 70er und 80er Jahren traten hier Einzelsportler im direkten Tanz-Duell gegeneinander an. Große Spontanität und Kreativität waren gefragt, um den Gegner zu besiegen.

Doch schließlich waren auch die letzen Schritte getanzt und die letzten Beats verklungen, so dass Andreas Ahls ein positives Gesamtfazit zog: "Die Organisation hat gut geklappt. Besonders am Sonntag konnten wir mit der Zuschauerresonanz sehr zufrieden sein. Ich denke, dass wir den Tanzsport in unserer Region wieder ein kleines Stück nach vorne gebracht haben."

(jhei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort