Lokalsport "Buben" müssen sich neu erfinden

Millingen · Die Höhenflüge der oberen Millinger Tischtennis-Mannschaften sind vorerst vorbei. Kapitän Thomas Christians geht.

Die Tischtennis-Abteilung des SV Millingen steht vor einem Umbruch. Vom Jubel über den Doppel-Aufstieg der ersten beiden Herren-Mannschaften vor genau einem Jahr ist nicht viel übrig geblieben. Der Abstieg der "Ersten" aus der Landesliga steht nach einer katastrophalen Saison bereits seit Wochen fest. Die Zukunft der sieben Herren-Teams, die bis in die 3. Kreisklasse gemeldet sind, ist unklar. "Wir werden nach dem Sommer wohl ein oder zwei Mannschaften weniger melden", sagte Abteilungsleiter Volker Hagemann. Die Landesliga-Auswahl bricht wohl auseinander. Anfang der Rückrunde hatte bereits Roman Maas seinen Schläger eingepackt.

Thomas Christians, Spitzenspieler im oberen Paarkreuz und seit 2007 bei den "Buben" an der Platte, hat schweren Herzens seinen Abschied angekündigt. Er wird zu GW Wesel-Flüren in die Verbandsliga wechseln. Vor allem der Umzug - Christians wohnt demnächst unweit der Halle seines neuen Vereins - habe ihn zum Wechsel bewogen. "Es war eine schöne Zeit in Millingen. Die Gemeinschaft war immer hervorragend. Ich habe viele neue Freunde kennengelernt", sagte der Spitzenspieler wehmütig. Der Ü40-Mannschaft des SVM wird Christians mit einer Doppelspielberechtigung erhalten bleiben.

Zwar nicht ganz aufhören, aber möglicherweise kürzer treten möchte die Nummer Zwei, Benjamin Sowinski. Ob Frank Tchurz, der in dieser Saison wenige Einsätze im unteren Paarkreuz hatte, bleibt, steht noch nicht fest. So wären nur Mario Spettmann und Mario van Bebber aus der Stammaufstellung der Rückrunde übrig. In der Zweitvertretung wird Klaus Fuchs weiterhin nicht als "Vollzeitspieler" eingeplant. In der dritten Mannschaft, die noch in der Bezirksklasse aufsteigen kann, gab Tim Jäntsch seinen Abgang zum SC Mülhausen bekannt. Rolf Ehlert räumte unterdessen mit Wechsel-Gerüchten auf. Er spielt weiter in Millingen.

Neuverpflichtungen sind derzeit nicht in Aussicht. "Es ist sicherlich die schwierigste Phase, seitdem ich Abteilungsleiter bin. Wir haben die Mannschaften zu knapp aufgestellt", räumte Volker Hagemann, der den Posten seit 2009 inne hat, Fehler ein. "Wir wollten der Ersten und Zweiten Mannschaft nach den Aufstiegen die bestmöglichen Chancen einräumen", erklärte er, warum man das Risiko eingegangen sei. Der Plan ging wegen zahlreicher Ausfälle nicht auf. Durch permanente Ersatzstellung, die sich quer durch die Mannschaften zog, blieb der Erfolg aus. Unrühmlicher Höhepunkt der Personalnot war der Nichtantritt der Landesliga-Mannschaft Anfang März beim Tabellenführer.

Bis zum 31. Mai, dem Ende der Meldefrist, haben die Millinger Zeit, sich neu aufzustellen. Die Erstvertretung wird voraussichtlich in der Bezirksliga gemeldet; gemischt mit Spielern aus der aktuellen "Ersten" und "Zweiten". Millingen II kehrt dann trotz des Klassenerhalts in die Bezirksklasse zurück. Die "Dritte" wird in der Kreisliga verbleiben. Der Abteilungsleiter sieht der Zukunft dennoch optimistisch entgegen - auch wenn das Abenteuer Landesliga vorerst beendet ist. "Wir haben viele entwicklungsfähige Spieler in den eigenen Reihen und eine gute Jugendarbeit. Wichtig ist nun, dass die neuen Mannschaften wieder ein Gesicht bekommen und der Spaß am Tischtennis-Sport zurückkehrt", sagt Hagemann.

(sfk)
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