Aus Den Vereinen Concordia muss die Beträge erhöhen

Ossenberg · Den Ossenberger Sportverein drücken Verbindlichkeiten. Der Club machte 2014 einen Verlust von 30 000 Euro. Kritisch könnte es im kommenden Jahr werden, wenn die Stadt Rheinberg die Zuschüsse noch weiter reduzieren sollte.

 Der Vorsitzende Burghard Kretschmer (r.) durchlebt mit der Concordia derzeit keine leichte Zeit. Die Erweiterung des Sportcenters hat viel Geld und Nerven gekostet. Im Frühjahr 2013 gab's dort einen großen Wasserschaden

Der Vorsitzende Burghard Kretschmer (r.) durchlebt mit der Concordia derzeit keine leichte Zeit. Die Erweiterung des Sportcenters hat viel Geld und Nerven gekostet. Im Frühjahr 2013 gab's dort einen großen Wasserschaden

Foto: Fischer (Archiv)

Werden nur die Einnahmen und die Ausgaben gegenüber gestellt, hat Concordia Ossenberg im Jahr 2014 einen Gewinn von 20 000 Euro gemacht. Werden - wie in einer Bilanz üblich - auch die 50 000 Euro an Abschreibungen berücksichtigt, sind's 30 000 Euro Verlust. "Wir leben von unseren Rücklagen", sagt der Vorsitzende Burghard Kretschmer während der Hauptversammlung.

Der Sportverein möchte im laufenden Jahr rund 275 000 Euro "umsetzen", um erneut 20 000 Euro Gewinn nach der Einkommensüberschussrechnung aufweisen zu können. Schließlich drücken den Club Verbindlichkeiten in Höhe von 474 000 Euro, dem in der Bilanz ein Wert von einer Million gegenübersteht, vor allem durch das moderne Sportcenter an der Kapellenfeldstraße, das sich im Concordia-Eigentum befindet. Um nicht weiteres Vermögen zu verzehren, beschlossen die 30 anwesenden der insgesamt 1900 Mitglieder, die Beiträge für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene um jeweils einen Euro im Monat zu erhöhen. Bis 13-Jährige zahlen ab dem 1. Juli 4,50 Euro, 14- bis 18-Jährige 5,50 Euro und über 18-Jährige acht Euro, wenn sie Schüler, Auszubildende oder Studenten sind. Die Mitgliedsbeiträge für Erwachsene blieben unverändert, da sie erst zum 1. Januar 2013 von zehn auf 11,50 Euro angestiegen waren. Die Beiträge für den kleinsten Nachwuchs sowie die Familienmitgliedschaft bleiben unberührt. "Im Vergleich zu anderen Vereinen im Landessportbund sind unsere Beiträge für Kinder und Jugendliche gering", betonte Kretschmer.

Da rund 600 Kinder sowie Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren bei der Concordia Sport treiben, von denen einige Familienmitglieder sind, dürfte der Vorsitzende durch die Erhöhung rund 6000 Euro pro Jahr mehr einnehmen - sofern Austritte ausbleiben. Da das nicht reicht, um den Verzehr der Rücklagen zu stoppen, stellte er erste Überlegungen an, neue Mitglieder zu gewinnen - beispielsweise indem der Ossenberger Verein die Kooperationen mit Kindergärten und Schulen ausbaut.

Ferner soll der Vorstand um Beisitzer erweitert werden. Bislang besteht er nur aus dem 1. und 2. Vorsitzenden, Geschäftsführer sowie Kassierer. Zukünftig soll es Beisitzer für das Marketing sowie die Öffentlichkeitsarbeit geben, für den Kampf-, Fitness- oder Seniorensport, Fußball, Reha- sowie Gesundheitssport. Auch dachte der Vorsitzender laut darüber nach, einen Beirat zu gründen, der beispielsweise bei Gerichtsverfahren helfen kann, die zurzeit beim Amtsgericht Rheinberg und Landgericht in Kleve laufen.

Darin geht es um Mängel, die während der Erweiterung des Sportcenters aufgetreten sein sollen (die RP berichtete). Die Neuorganisation der Clubspitze soll auch mit Blick auf 2016 helfen, falls die Stadt im Rahmen der Haushaltsicherung die Zuschüsse für die Sportvereine massiv reduziert, die neben den Mitgliedsbeiträgen und den Kursgebühren die dritte finanzielle Säule der Concordia sind.

(got)
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