Lokalsport Deutz sieht seine Zeit gekommen

Veen · Fußball-Kreisliga A: Der Trainer wird Borussia Veen am Saisonende verlassen. Auch Obmann Rainer Hoffmann geht.

 Verlässt Borussia Veen: Trainer Ulf Deutz kündigt seinen Abschied für den Sommer an.

Verlässt Borussia Veen: Trainer Ulf Deutz kündigt seinen Abschied für den Sommer an.

Foto: Fischer (Archiv)

Es ist die Zeit, in der sich Fußballmannschaften und ihr Leitungspersonal Gedanken über einen gelungenen Start in die zweite Saisonhälfte machen. So ist das auch bei den Vereinen der Kreisliga A. Stichtag ist der 5. März, da muss die Leistung stimmen, wenn der Ball endlich wieder in offizieller Mission rollt. Auch Borussia Veen trainiert, testet und übt. Der Blick am Halfmannsweg aber geht schon gleich fünf Monate voraus. Beim Tabellenzehnten der A-Liga stehen im Sommer entscheidende Wechsel in der Führungsetage an.

Nach fast vier Jahren bei der Borussia wird dann der Trainer gehen. Ulf Deutz hört auf. "Die Zeit", so sagt er, "ist gekommen, in der man zurücktreten sollte." Keine Streitigkeiten, im guten Einverständnis, ohne Ärger und Groll. Aber mit der Chance, dem Team mit einem neuen Trainerstab neue Impulse vermitteln zu können. Denn neben Deutz, der die Borussia 2013, damals noch in der Bezirksliga, übernahm, werden auch Co-Trainer Bodo Jachmanowski und Fitnesscoach Michael Hartwich ihre Posten zur Verfügung stellen.

Veens Mannschaft hat es im bisherigen Saisonverlauf versäumt, dem Trio Argumente gegen eine Trennung zu liefern. Die Borussia findet sich im Niemandsland der Tabelle wieder. Rang zehn mit 27 Punkten, da ist der Zug an die Spitze abgefahren, nach unten wird nichts mehr anbrennen. Das von Deutz vor einem halben Jahr ausgegebene Saisonziel, im oberen Ligadrittel mitzuspielen, ist nicht erreicht worden. Weil der Trainer in den ersten Saisonwochen nur selten in voller Runde üben konnte, weil Verletzungen das Team immer wieder aus der Bahn warfen, weil inzwischen schon über 30 Spieler eingesetzt werden mussten. "Sachen, die man nicht einkalkulieren konnte", stellt sich der 48-jährige Coach aber schützend vor seine Auswahl.

Schon Tradition hatte der verpatzte Start. Auch in dieser Saison mussten die Freunde der Borussia bis zum fünften Spieltag warten, ehe mit dem 3:1 in Xanten der erste Sieg unter Dach und Fach gebracht wurde. Den ersten Sieg auf heimischem Gelände gab's gar erst am zehnten Spieltag, als der SV Orsoy allerdings mit einem satten 6:2 nach Hause geschickt wurde. Besser waren die Leistungen im zweiten Part: Bis zum Jahresende folgten noch 16 Punkte.

"Das Ergebnis ist nicht befriedigend", stellt Deutz fest, "es ist aber auch nicht dramatisch." Es lässt vielmehr auf einen weiteren Verlauf schließen, in dem die Erwartungen nicht mehr in die Höhe schießen. "Mehr als 50 Punkte holen, auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen", nennt der Trainer die Zahlen. Unter diesen Umständen den Kader mit neuen Spielern auszustatten, verbot sich in der Winterpause. "Wenn wir auf Platz zwei oder drei gestanden hätten, dann vielleicht", sagt Deutz. "Aber auf dem zehnten Rang ist das Blödsinn."

Also, alles neu macht dann der Sommer. Rainer Hoffmann, seit sieben Jahren bereits Obmann der Veener Fußballer, hat sich schon mal umgeschaut und erste Gespräche geführt. Auch er wird in fünf Monaten seinen Hut nehmen. "Aus beruflichen Gründen", erklärt er, und wenn dann die Familie etwas mehr Zeit erhält, ist das ja auch nicht das Schlechteste.

Dass sein Job am Halfmannsweg nur schwer zu besetzen sein dürfte, lässt die Borussia neue Wege gehen. "Wir suchen deshalb einen Trainer, der gleichzeitig auch den Posten des Sportlichen Leiters übernehmen soll", stellt Hoffmann das Profil des Kandidaten vor, der schon bald präsentiert werden soll. "Wir sind auf einem guten Weg", teilt er mit.

(DK)
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