Lokalsport Die "ewige Isabell" ist in Omaha Favoritin

Rheinberg · Die Dressurreiterin aus Rheinberg ist beim Weltcup-Finale die einzige deutsche Starterin.

Sechs Olympiasiege, sieben WM-Titel und das Karriereende noch lange nicht in Sicht: Isabell Werth brennt weiter vor Ehrgeiz. Die erfolgreichste Reiterin der Geschichte steht mit ihren 47 Jahren - mal wieder - an der Spitze der Weltrangliste und ist beim Weltcup-Finale der Dressur ab Donnerstag in Omaha (USA) die große Favoritin.

"Mir macht das Arbeiten mit den Pferden weiterhin großen Spaß", sagte die Rheinbergerin vor ihrem Abflug in den mittleren Westen der USA. Mit ihrer Oldenburger Rappstute Weihegold liegt sie in der Weltrangliste mit 2969 Punkten auf Rang eins - für Werth selbst keine so große Überraschung: "Es ist toll anzusehen, wie sich die Stute ständig weiterentwickelt." Bei Olympia 2016 in Rio hatten Reiterin und Pferd mit Mannschaftsgold und Einzelsilber für Furore gesorgt. Werth löste den legendären Reiner Klimke im Ranking der weltweit besten Reiter ab.

Wer jedoch gedacht hatte, dass die umtriebige Juristin damit am Ziel ihrer Träume angelangt ist und die Zügel fortan schleifen lässt, sah sich getäuscht. Im abgelaufenen Winter setzte Werth noch einen drauf und zeigte ihre beste Hallenrunde seit langem. Mit Weihegold gewann sie bei den Weltcups in Lyon, Stuttgart und Amsterdam die Kür und erreichte dabei in Amsterdam mit 90,72 Prozentpunkten einen persönlichen Bestwert. "Das waren starke Auftritte. Aber beim Weltcup-Finale werden die Karten neu gemischt", sagte Werth. Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu sieht ihre Vorreiterin in starker Verfassung: "Ein Sieg von Isabell ist unser Ziel in Omaha." Werth kann auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz bauen: Bereits vor 25 Jahren startete die "ewige Isabell" beim Weltcup-Finale in Göteborg im Sattel der Fuchsstute Fabienne - und gewann.

Nach dem heutigen Vet-Check starten die Reiter aus zwölf Nationen morgen (21 Uhr MESZ) mit der ersten Qualifikation. Das Finale beginnt am Samstag (21 Uhr MESZ). Der Weltcup ist im Reiten die wichtigste Hallenrunde. Der Sieger gilt als inoffizieller Weltmeister. Neben Werth werden die Amerikanerin Laura Graves mit Verdades und Titelverteidiger Hans Peter Minderhoud (Niederlande) mit Glock's Flirt vorne erwartet. Kurzfristig absagen musste Teamkollegin Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen). Ihr Hengst Unee erlitt vor dem Abflug eine leichte Kolik und konnte die Reise in die 400.000-Seelen-Gemeinde am Missouri nicht antreten. Werth ist somit alleinige deutsche Starterin in der Dressur.

(RP)
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