Lokalsport Erstmal wieder kleine Brötchen backen

Xanten · Fußball-Kreisliga A: Torsten Weist geht die neue Saison auf dem Fürstenberg mit einem Kader von 20 Akteuren an. Nach der Nerven aufreibenden vergangenen Spielzeit wird der Coach fünf Neuzugänge beim TuS Xanten integrieren müssen.

 Der neue Xantener Trainer, Torsten Weist (hinten von links) mit den Neuzugängen Paul Küpper, Kevin Angenendt, (vorn von links) Jerome Buga und Jesse Rückbeil. Es fehlt Jan Rütges.

Der neue Xantener Trainer, Torsten Weist (hinten von links) mit den Neuzugängen Paul Küpper, Kevin Angenendt, (vorn von links) Jerome Buga und Jesse Rückbeil. Es fehlt Jan Rütges.

Foto: d. kanthak

Torsten Weist engagiert sich für die Umwelt. Er spart Kilometer. Für den in Sonsbeck wohnenden Fußballtrainer geht es in dieser Spielzeit nicht mehr nach Millingen, sondern nur noch um die Ecke, zum Fürstenberg, wo der TuS Xanten zu Hause ist. Das sind zwar keine Welten, die die beiden Nordclubs streckentechnisch trennen, aber auf Dauer summiert sich das schon. Und mit der Energie und Zeit, die der 42-Jährige nun im Auto sparen darf, widmet er sich derzeit der Bestandsaufnahme und Vorbereitung seines neuen Teams.

Das erste Urteil des Trainers erklärt denn auch, warum er die neue Anreise zu schätzen weiß. "Ich bin sehr zufrieden", so das Fazit der ersten Trainingseinheiten. "Die Mannschaft zeigt sich von ihrer besten Seite, alle Spieler ziehen in der Vorbereitung mit. Fußball spielen können sie sowieso, und auch die Kameradschaft und der Zusammenhalt im Team lassen nicht zu wünschen übrig." So hat es sich der Trainer bei seiner erst wenige Wochen vor dem Ende der vergangenen Spielzeit gegebenen Zusage auch gewünscht. "Ich freue mich auf die Herausforderung", versichert Weist im gleichen Atemzug.

Die Herausforderung heißt Klassenerhalt. "Wenn man kurz vor der Relegation stand, sollte man besser erst einmal kleine Brötchen backen", dämpft der Coach alle hoch trabenden Erwartungen. "Wir wollen gute Ergebnisse abliefern und eine ruhige Saison spielen." Dafür setzt Weist auf einen Kader von 20 Akteuren. "Das sollte reichen", ist er überzeugt, nachdem auch Pascal Seitz seine Zusage für ein weiteres Jahr am Fürstenberg gegeben hat. Der Oberliga erfahrene 34-jährige Routinier und dienstälteste Spieler beim TuS hat seine Wechselabsichten in Richtung Gerresheim nach einigen Gesprächen mit dem Xantener Vorstand ad acta gelegt. Ein Argument dafür war auch, dass sich das Wechselkarussell bei weitem nicht so heftig wie befürchtet gedreht hat. "Der Großteil der Mannschaft ist geblieben", blickt Weist auf seine Reihen, die mit fünf neuen Akteuren aufgefrischt wurden.

Nachdem bereits im Winter mit Alexander Sandau, Dion Rückbeil und Viktor Huber ein Trio vom GSV Moers II abgeworben wurde, meldeten sich sechs Monate später drei weitere Akteure des letztjährigen Absteigers am Fürstenberg an. "Beim TuS stimmt das Umfeld, und man kann sich auf den Vorstand verlassen", erklärt Jerome Buga den Wechsel. Der 25-jährige Mittelfeldakteur war Weist, damals noch in Millinger Diensten, bereits in der vergangenen Saison aufgefallen. "Schnell, technisch sehr versiert, vielleicht noch etwas zu ballverliebt, aber das bekommen wir schon hin", charakterisiert er den "Sechser", der zwar noch auf sein erstes A-Liga-Tor wartet, dafür aber als idealer Vorbereiter überzeugt. Jesse Rückbeil folgte seinem Bruder Dion zum Fürstenberg; die Familienzusammenführung kann dem TuS nur nützen. "Jesse ist ein Linksfuß, der mit seiner Schnelligkeit für die Außenbahn vorgesehen ist", sagt sein Trainer. Dritter im Bunde der Moerser Neuzugänge ist Keeper Paul Küpper, der in der abgelaufenen Spielzeit von vielen als einer der besten "Schnapper" der Liga angesehen wurde. "Zwischen den Pfosten sind wir sehr gut aufgestellt", freut sich Weist, der sich im Vergleich zwischen Küpper und dem letztjährigen Stammtorwart Yannis Schwarz noch alle Optionen frei hält. "Ob es eine klare Nummer eins geben wird, oder ob wir rotieren, entscheiden wir später", hält er die Spannung hoch.

Jan Rütges, als Lenker hinter den Spitzen vorgesehen, kehrt nach zwei Spielzeiten beim SV Vynen-Marienbaum zum TuS zurück. Und auch Kevin Angenendt darf wieder in offizieller Mission tätig werden. Der 23-Jährige, der seine Premiere am Fürstenberg schon vor sechs Jahren - mit einer Seniorenerklärung ausgestattet - feiern durfte, drängt nach einer durch die fehlende Freigabe aus Vynen bedingten Eiszeit wieder auf den Platz. "Ich weiß, wie die Jungs spielen", nimmt Weist das Blatt in die Hand. "Wir werden einiges ausprobieren, jeder erhält seine Einsatzzeiten, und dann werden wir uns von Woche zu Woche auf die jeweiligen Gegner einstellen", erklärt er seine Aufgabe. Weist sprüht vor Energie - sehr zum Wohl seiner Xantener Umwelt.

(dk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort