Lokalsport Fußballschule mit Deutschem Meister

Rheinberg · Der SV Millingen holte das "Profi-Soccer-Team" mit Bernd Hobsch wieder in die Rheinberger Großraumsporthalle.

 Kurt Eigl (rechts) unterstützt Bernd Hobsch als Übungsleiter an den drei Tagen in Rheinberg. Hier schaut der Ex-Profi dem achtjährigen Fynn beim Torschusstraining zu.

Kurt Eigl (rechts) unterstützt Bernd Hobsch als Übungsleiter an den drei Tagen in Rheinberg. Hier schaut der Ex-Profi dem achtjährigen Fynn beim Torschusstraining zu.

Foto: Ostermann

Tom Londong freut sich schon auf das erste Training nach der Winterpause. Der Nachwuchskicker aus der F-Jugend von RW Moers möchte dann zeigen, was er im Wintercamp mit dem "Profi-Soccer- Team" von Ex-Profi Bernd Hobsch so alles gelernt hat. "In meiner Mannschaft gibt es einen Besten, nach der Fußballschule gibt's zwei Beste", sagte der Sechsjährige während der Autofahrt von Moers nach Rheinberg zu seinem Großvater Klaus Ulmer, der ihm den Gutschein zu Weihnachten geschenkt hatte. Der SV Millingen lotste Hobsch für ein Trainingscamp wieder in die Großraumsporthalle. Seit 2009 besteht die Partnerschaft zwischen dem Verein und dem ehemaligen Bundesliga-Akteur, der auch diesmal an allen drei Tagen vor Ort ist. Heute endet die Fußballschule.

Tom und die 27 anderen Talente der Jahrgänge 2003 und 2009 haben Hobsch zwar nicht mehr selber spielen sehen, aber von den Eltern und Großeltern erzählt bekommen, wie erfolgreich der 47-Jährige, der mit Werder Bremen Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger wurde, auf dem Rasen unterwegs war. "Es hat etwas gedauert. Dann aber hat sich Tom sehr auf die Fußballschule gefreut", sagte Opa Klaus, der auch gestern seinem Enkel zuschaute.

In der Rheinberger Halle entdeckte Ulmer einen weiteren Ex-Profi, den er in den 1970er und Anfang der 1980er Jahre in der Sportschau in kurzen Hosen gesehen hatte. Hobsch brachte als Unterstützung Kurt Eigl mit. Damit die Kinder altersgerecht in drei Gruppen aufgeteilt werden konnten, stieß Julia Hochstrate, FSJlerin des SV Millingen, zum Übungsleiterteam dazu.

Die Zwischenwände der Halle wurden runtergefahren, so dass sich die Gruppen während der Einheiten nicht störten. Hobsch, der im Jahr mit dem "Profi-Soccer-Team" durchschnittlich 50 Fußballcamps ausrichtet, erkennt schnell die Schwächen der Nachwuchskicker. "Man sieht sofort, wer sich draußen viel bewegt und wer nicht." Dann baute der ehemalige Stürmer, der 51 Treffer in der Bundesliga erzielte, die nächste Übung auf. Die Markierungshütchen wurden zur Seite gelegt und jeweils fünf Fahrradreifen in zwei Reihen hintereinander auf den Boden gelegt. Die Kinder mussten den Ball so rollen, dass er nicht zur Seite wegsprang. "Konzentriert euch. Lasst euch Zeit. Das ist nicht einfach", sagte Hobsch, der zwar Punkte verteilte, dass Gewinnen aber nicht in den Mittelpunkt stellt. "Spaß und Freude sind viel wichtiger. Wir passen unsere Trainingsmethoden der Leistungsfähigkeit und den Bedürfnissen an". Und auch der soziale Aspekt kommt nicht zu kurz. "Die Jungs helfen sich untereinander."

Morgens wird sich erst gemeinsam aufgewärmt. Es folgen technische Übungen, bei denen Konzentration und Koordination geschult werden. Nach dem Mittagessen stehen verschiedenen Spielformen an. "Bernd kommt gut bei den Kids an", weiß Ulrich Glanz, der Vorsitzende des SV Millingen. "Viele sind nicht zum ersten Mal dabei." Dem kleinen Tom ist die Freude anzusehen. Er hat daher bestimmt nichts dagegen, wenn ihm sein Opa im nächsten Jahr wieder einen Gutschein für die Fußballschule unter den Tannenbaum legen würde.

(RP)
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