Lokalsport Geist geht, Dörrer soll's beim SVS richten

Sonsbeck · Fußball: Die Sonsbecker Landesliga-Mannschaft wird schon heute im Kreispokal-Viertelfinale beim Rumelner TV von Thomas Dörrer betreut. Der 47-Jährige bleibt in Doppelfunktion der "Zweiten" bis zur Winterpause erhalten.

 Nicht mehr Trainer der Sonsbecker Landesliga-Mannschaft: Thomas Geist gab berufliche Veränderungen als Grund für seinen Rücktritt an.

Nicht mehr Trainer der Sonsbecker Landesliga-Mannschaft: Thomas Geist gab berufliche Veränderungen als Grund für seinen Rücktritt an.

Foto: OO (Archiv)

Die zweite Amtszeit von Thomas Geist als Trainer der ersten Fußball-Mannschaft des SV Sonsbeck ist vorzeitig beendet. Der Coach ist nicht mehr für den Landesliga-Kader verantwortlich. Bereits gestern Abend leitete Thomas Dörrer das Training. Der 47-jährige Coach des Sonsbecker A-Liga-Teams wurde befördert und wird sich zunächst bis zum Saisonende um die "Erste" kümmern. Auch ein neuer Obmann für die Fußball-Senioren-Abteilung ist gefunden. Dirk Recke folgt auf Theo Claßen, der in den Vorstand eingebunden wird.

Geist trat nicht aus sportlichen Gründen, wie man angesichts der Tabellensituation vermuten könnte, zurück, sondern stellte seinen Posten zur Verfügung, weil "eine neue berufliche Situation" ihn zu "stark zeitlich" beansprucht. "Nach reiflicher Überlegung muss ich feststellen, dass es im Moment für mich nicht möglich ist, vier bis teilweise fünfmal die Woche für die erste Mannschaft und A-Jugend zu hundert Prozent präsent zu sein."

Mehr als ein Drittel der Landesliga-Saison ist vorbei. Und die Rot-Weißen sind bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Mit erst vier Siegen liegt der SVS auf einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz. Dörrer hat gleich mehrere Baustellen zu beackern. Die Defensive ist zu löchrig und es fehlt an Spielkultur. Die Mannschaft wirkt verunsichert. "Ich bin von der Qualität des Kaders überzeugt. Wir müssen uns schnell aus der Abstiegszone befreien. Und das geht nur mit Erfolgserlebnissen", sagte der neue Trainer des Landesligisten und meinte weiter: "Ich bin ein totaler Freund des Offensivfußballs. Wir werden versuchen, dass Spielgeschehen weiter nach vorne zu verlagern und höher zu verteidigen." Das spielfreie Wochenende wird er nutzen, um die Spieler noch besser kennenzulernen. Heute muss der SVS im Kreispokal-Viertelfinale um 19.30 Uhr beim Rumelner TV auflaufen, in der Meisterschaft geht's erst am 8. November beim SV Straelen, der mit ebenfalls 15 Punkten einen Rang vor den Sonsbecker liegt, weiter.

In Rumeln wird auch Guido Lohmann auf der Bank sitzen. Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Niederrhein stößt als Teamleiter dazu. Er ist dem Verein seit längerem verbunden, unter anderem als Gründungsmitglied des Fördervereins, und ein Fußballkenner. Den Rücktritt von Thomas Geist wollte er nicht kommentieren. Lohmann äußerte sich aber zur sportlichen Situation: "Vorrangiges Ziel muss jetzt sein, den Abstand zu den Abstiegsplätzen deutlich zu vergrößern und wieder attraktiveren Fußball zu spielen." Und er stellte klar: "Thomas Dörrer ist der Chef im Ring. Ich sehe mich auf der einen Seite als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft auf der anderen Seite als Bindeglied zum Fußballvorstand."

Der Geist-Nachfolger wird die zweite Mannschaft in den letzten fünf Begegnungen bis zu Winterpause "nicht alleine lassen" und in Doppelfunktion wirken, also sie weiterhin betreuen. Johannes Bothen, der spielenden Co-Trainer, sowie Kapitän Frank Vermöhlen werden allerdings noch mehr eingebunden. Dörrer wird dienstags, donnerstags und freitags die Landesliga-Mannschaft sowie mittwochs die "Zweite" trainieren. Da sich die Freitagseinheit überschneidet, werden Bothen und Vermöhlen auf dem Platz die Kommandos geben. "Anschließend setzen wir uns zusammen und besprechen die Kaderplanung für die Sonntagsspiele", so Dörrer.

Sein Vorgänger wäre zur Winterpause ohnehin ausgeschieden, wie Geist weiter mitteilte. Darüber habe er bereits vor zwei Monaten den 1. Vorsitzenden des Hauptvereins, Marc Lemkens, informiert. "Durch einen neuen Senioren-Vorstand, der seine Arbeit jetzt aufnimmt, ist der Zeitpunkt gut und gibt dem Vorstand die Möglichkeit, bei null zu starten. Ausdrücklich möchte ich anmerken, dass die sportliche Situation keinen Einfluss auf meine Entscheidung hatte. Gerne wäre ich mit einer besseren Bilanz gegangen, jedoch schießen Trainer bekanntlich keine Tore und verhindern sie auch nicht", resümierte Geist. "Ich bedanke mich im Namen des SV Sonsbeck bei Thomas und wünsche ihm viel Glück", sagte Lemkens. Die A-Jugend trainiert fortan Axel Heep, der früher für die erste Senioren-Mannschaft der Rot-Weißen aufgelaufen ist.

Dem neuen Vorstandsteam gehören neben Obmann Recke und Claßen weiterhin Andreas Proest, Wolfgang Schoofs und Siggi Scheffer an.

(RP)
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